Horrortragödie bei Unwetter | 14 Verletzte bei Hütteneinsturz am Brombachsee

Ein heißer Frühlingstag, der Große Brombachsee lockt zum Ausflug am Freitagabend. Als ein Sturm aufzieht, sucht sich eine Gruppe Ausflügler eine große Holzhütte als Schutz – doch genau dieser Ort, der eigentlich ihr Leben bewahren soll, wird für die Personengruppe fast zum Grab. Denn als eine Windböe hineinfährt, stürzt das Holzhaus ein und begräbt einige unter sich. Glücklicherweise bezahlt keiner mit seinem Leben, aber es gibt mehrere Personen die schwer verletzt sind, darunter ein Kind. Insgesamt tragen 14 Menschen Verletzungen davon. Ersthelfer sind glücklicherweise sofort zur Stelle und retten mit ihren Händen die Eingeklemmten aus den Trümmern.

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Bild: vifogra

Ein Unwetter zieht auf und der gemütliche Freitag (20.05.2022) am See endet abrupt – schnell Schutz suchen ist die Devise von einer Gruppe Urlauber. Dass das allerdings in einer Horrortragödie endet, bei der alle Beteiligten nur mit Glück ihr Leben behalten, hätte in diesem Moment keiner gedacht. Doch, dass das eigene Leben schneller in Gefahr sein kann, als einem lieb ist, mussten die Beteiligten im mittelfränkischen Enderndorf am Großen Brombachsee selbst auf tragische Weise erfahren.

Kurz nach 18 Uhr kehrt Frank mit seiner Freundin und ihren Fahrrädern zu ihrem Bus zurück – ein Sturm zieht auf und es hat bereits zu regnen begonnen. Schnell flüchten die Beiden in ihren Bus und beobachten die Szenerie aus dem hinteren Fenster heraus. So sieht Frank auch, dass eine Gruppe Urlauber in einer Hütte Schutz sucht. Das Problematische daran, Bauarbeiter hatten den Tag über schon mit Abbauarbeiten begonnen, weil die Holzhütte zur Bewirtung, mit einer Größe von etwa 15 x 7 Metern, an einer anderen Stelle ihren neuen Standort finden sollte. „Dann kam ein Sturm, also eine richtige Sturmböe und dann ist das Dach praktisch auf die Seite geknickt, mit dem ganzen Bauwerk“, erzählt Frank, der es erst bemerkt, als seine Freundin ihn darauf aufmerksam macht.

„Ich habe meine Regenjacke angezogen und bin aus dem Bus rausgestürmt“, berichtet der couragierte Ersthelfer. Ihm geht noch durch den Kopf: Da ist mir durch den Kopf gegangen als Erstes: Mein Gott, was für Bilder erwarten dich da“. Doch er ist nicht alleine, auch andere eilen zur Hilfe: „Dann plötzlich kam ein großer Platzregen oder Sturm auf und wie ich hier bei Enderndorf vorbeifahre, laufen uns oder laufen mir auf, Geh- auf den Fahrradweg, Kinder entgegen und schreien alle durcheinander. Nein, es ist eine Hütte zusammengebrochen, und da habe ich angehalten und bin halt diesen Weg rein. Und dann haben wir tatsächlich gesehen, dass da alles junge Leute oder junge Kinder herumschreien und man hat ja nicht gewusst, was jetzt Sache ist. Und wie ich dann näher kam, habe ich auch gesehen, dass da Leute eingeklemmt sind“.

Als Frank dann auch ankommt, bietet sich ein Bild des Schreckens: „Dann habe ich den Arm gesehen von dem kleinen Mädchen, ein anderes Mädchen ist rumgestanden…Meine Mama, meine Mama ist da drin…Und dann habe ich losgelegt. Dann einfach losgelegt, einfach geguckt, wie man die Hütte hochkriegt, dass das Mädchen mit dem Arm rauskommt, ja. Und dann haben wir das Mädchen gerettet. Dann bin ich rein, habe gesucht, ob noch andere Verletzte waren“. Insgesamt retten die Ersthelfer mehrere Personen und sind eine große Hilfe für die professionellen Einsatzkräfte, wie Polizeipressesprecherin Lisa Hierl auch lobend erwähnt: „Selbstverständlich, durch das beherzte Zugreifen und Eingreifen der Ersthelfer wurde es den Einsatzkräften ermöglicht und erleichtert, hier geeignete Rettungsmaßnahmen einzuleiten“.

Ein Großaufgebot an Rettungskräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und THW eilt zur Unglücksstelle, ebenso wie die Polizei. Schlussendlich stellt sich nach der Chaosphase heraus, dass 14 Personen verletzt sind – mehrere von ihnen schwer, darunter auch ein Kind. „Ich wünsche den Kindern und diesen Leuten hier oder dieser Frau oder was sie so schwer verletzt waren, so viel Gesundheit und viel Glück, dass sie wieder auf die Beine kommen und ich hoffe, dass ihr alle den Schock gut überstanden haben“, so ein Ersthelfer ganz emotional. Er würde übrigens sofort wieder helfen, wenn es nötig ist: „Helfen, was heißt helfen. Helfen ist ganz was ganz Normales, also in unserem Berufsleben oder in unserer Gesellschaft. Und das hat man gerne gemacht und wird es auch immer wieder machen, gerade wenn man auch solche Bilder oder so grauenhafte Bilder sieht mit diesen Verletzungen“.