Horrorunfall im Kreis Pfaffenhofen | Beifahrer mutmaßlich aus Auto gerissen

Ein Notruf über einen Verkehrsunfall geht am frühen Mittwochmorgen (12.01.2022) gegen 2 Uhr bei der Leitstelle ein. Es folgt ein Alarm für die Rettungskräfte rund um Scheyern im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. Das Bild was sich den ersteintreffenden Rettungskräften im Ortsteil Mitterscheyern bietet ist nicht alltäglich – ein Fahrzeugwrack steht im Vorgarten eines Hauses. Der Zaun ist völlig zerstört, mehrere Bäume beschädigt und der Motorblock liegt rund 50 bis 100 Meter vom Auto entfernt.

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Foto: vifogra / Schmelzer

Helmut Reith dem das Grundstück gehört, steht noch unter Schock, berichtet aber, was er erlebt hat: „Kurz vor zwei Uhr höre ich einen ganz dumpfen Schlag. Bin aufgewacht, hochgeschreckt, vom ersten Stock runter ins Erdgeschoss. Gehe ins Bad, mache Jalousien hoch und sehe in meinem Garten dieses Auto. Kaputter Gartenzaun, großer Schreck, renn raus, in den Garten, sehe dieses Wrack von Auto. Der Fahrer noch auf seinen Platz, offene Türe. Renne dorthin, der ist ansprechbar, aber den Beifahrer, den muss es aus dem Auto gerissen haben. Der sitzt drei, vier Meter neben dem Auto oder liegt im Garten […] Gott sei Dank, beide Herren, junge Burschen, ansprechbar“.

Sofort nachdem die Rettungskräfte eingetroffen sind erfolgt eine umfangreiche Nachalarmierung, nachdem der Unfall schwerer ist, als ursprünglich durch die Meldung angenommen. Der 19-jährige Beifahrer liegt im Garten. Anders sieht es jedoch beim Fahrer des Unfallautos aus. Aufgrund seiner schweren Verletzungen kann er sich nicht selbst retten und der Notarzt entschließt sich zu einer patientenschonenden Rettung durch die Feuerwehr. Diese setzt schweres technisches Gerät ein, um dem Rettungsdienst den bestmöglichen Zugang zum 19-jährigen Patienten zu ermöglichen. Währenddessen geht der angeforderte Rettungshubschrauber zur Landung und ein Team des Rettungsdienstes kümmert sich um den ebenfalls schwer verletzten Beifahrer.

Nach ersten Erkenntnissen vom Unglücksort muss der Autofahrer von Schrobenhausen in Richtung Pfaffenhofen unterwegs gewesen sein, als er aus noch unbekannter Ursache die Kontrolle über seinen Wagen verloren hat. In einer leichten Kurve schießt das Auto von der Fahrbahn, durchbricht einen Zaun, trifft die im Vorgarten stehenden Bäume und bleibt dann völlig zerstört zwischen diesen Stehen. Die Wucht des Aufpralls, welcher auf keine langsame Fahrweise schließen lässt, ist so groß, dass der Motorblock herausgerissen wird und mehrere dutzend Meter entfernt liegen bleibt. Wie es genau zu dem Unfall gekommen ist, dass muss die Polizei nun im Nachgang ermitteln.

Doch sowohl beim Rettungsdienst, als auch beim Grundstücksbesitzer kommen Zweifel auf, ob der junge Fahrer wirklich mit den vorgeschriebenen 50 km/h innerorts unterwegs war. „Zuerst innerorts, wie Sie schon sagten 50 km/h. Diese Unfallthematik ist aufgrund einer höheren Geschwindigkeit, ganz deutlich, mit dem rechnet man im ersten Mal nicht“, so Christoph Nieder, der als Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort ist. Helmut Reith, dem das Grundstück gehört, äußert sich dazu wie folgt: „Absolut, also ich muss ganz ehrlich sagen, hier das ist eine Staatsstraße, das ist die Verbindung zwischen Pfaffenhofen und Schrobenhausen und hier wird alles andere gefahren, wie 50 Stundenkilometer in der Ortschaft. Also und das nicht nur bei Nacht und Nebel, sondern auch tagsüber“. „Also die Geschwindigkeit hier, war mehr oder doppelt so hoch wie die erlaubt. Gott sei Dank, es hat keine Toten gegeben. Man muss froh sein, dass die beiden Burschen oder die zwei jungen Männer dann noch, ich sage mal in Anführungszeichen, glimpflich davongekommen sind…Aber, es ist schon ein Drama“, so Reith weiter.