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Illegales Streaming-Netzwerk Zerschlagen: Drei Festnahmen nach Millionen-Schaden bei Pay-TV-Anbieter in Deutschland

Erfolg nach zweijährigen Ermittlungen: Illegales Streaming-Netzwerk aufgedeckt

Nach fast zwei Jahren intensiver Ermittlungsarbeit konnten die Kriminalpolizei Hof und die Zentralstelle Cybercrime Bayern am 18. Februar in einer großen Durchsuchungsaktion drei Verdächtige festnehmen, die ein illegales Streaming-Netzwerk betrieben haben sollen. Dieses Netzwerk wird beschuldigt, einem großen deutschen Pay-TV-Anbieter einen Schaden in Millionenhöhe zugefügt zu haben.

Ermittlungen führten zu Durchsuchungen in mehreren Bundesländern

Im Juni 2023 erstattete das betroffene Unternehmen Anzeige bei der Kriminalpolizei Hof. Gemeinsam mit der Zentralstelle Cybercrime Bayern wurde daraufhin wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Computerbetrugs ermittelt, unter anderem gegen einen 36-jährigen aus dem Landkreis Wunsiedel. Ihm und seinen Mitverdächtigen wird vorgeworfen, die Programme des Streaming-Dienstes illegal an über 30.000 Kunden weltweit bereitgestellt zu haben, was dem Pay-TV-Anbieter erheblichen finanziellen Schaden zufügte.

Großangelegte Durchsuchung und Festnahmen

Die Ermittlungsgruppe „Panel“ der Kriminalpolizei Hof führte am 18. Februar, gemeinsam mit der Zentralstelle Cybercrime Bayern, Durchsuchungen bei insgesamt 18 Beschuldigten an 17 verschiedenen Orten durch. Über 150 Beamte aus Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und dem Saarland waren beteiligt. Bei der Aktion wurden Bargeld und Kryptowährung im Gesamtwert von über 51.000 Euro, mehr als 200 digitale Endgeräte sowie mehrere für illegales Streaming genutzte Server beschlagnahmt. Drei Verdächtige wurden festgenommen: der 36-Jährige aus Wunsiedel, ein 59-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen und ein 37-Jähriger aus Baden-Württemberg.

Haftbefehle wegen gewerbsmäßigen Computerbetrugs

Das Amtsgericht Bamberg erließ gegen die drei Männer Haftbefehle wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Computerbetrugs. Die Verdächtigen befinden sich nun in verschiedenen Justizvollzugsanstalten. Für gewerbsmäßigen Computerbetrug drohen Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Den weiteren Beschuldigten wird vorgeworfen, das illegale Streamingangebot weiterverkauft oder selbst genutzt zu haben.

Weitere Ermittlungen dauern an

Die Untersuchungen, insbesondere die Analyse der beschlagnahmten elektronischen Beweismittel, sind noch nicht abgeschlossen.

Hintergrund: Zentralstelle Cybercrime Bayern

Die Zentralstelle Cybercrime Bayern, gegründet am 1. Januar 2015, ist eine spezialisierte Einheit, die komplexe Ermittlungsverfahren im Bereich der Cyberkriminalität bearbeitet. In Zusammenarbeit mit vielen Partnern wie dem Bundeskriminalamt und internationalen Strafverfolgungsbehörden deckt sie ein breites Spektrum von Verbrechen ab, von Hackerangriffen und Online-Betrug bis hin zu Fällen von Ransomware und illegalem Handel im Darknet.

Alfred Ingerl
Alfred Ingerl
Alfred Ingerl ist freier Redakteur aus dem Bereich Blaulicht für Augsburg, Bayerisch-Schwaben und Bayern.

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