Illertissen gewinnt gegen Schalding-Heining – Memmingen mit Remis in Rosenheim

Am Ende überwog die Enttäuschung. Bis kurz vor Schluss hatte der FC Memmingen im Regionalliga-Auswärtsspiel beim TSV 1860 Rosenheim geführt und es sah so aus, als könnten wie in den Jahren zuvor alle drei Punkte aus dem Jahn-Stadion entführt werden, um sich etwas von der Abstiegszone absetzen. In der 87. Minute machte Georg Linner einen Strich durch die Rechnung. FCM-Torhüter Felix Thiel konnte einen Linner-Kopfball zwar von der Linie kratzen, aber nicht festhalten. Lenz setzte energisch nach und machte im Schummer-Flutlicht des Freitagabends den 1:1-Ausgleich.

“Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, haben es aber leider versäumt den zweiten Treffer nachzulegen“, haderte Memmingens Trainer Uwe Wegmann damit, dass nicht mehr als der Treffer von Esar Skrijelj herausgesprungen war. Der wegen Sperren und Verletzungen einzig verbliebene etatmäßige 19-jährige FCM-Stürmer machte es richtig gut, als der Ball in den Strafraum segelte und er diesen neben dem rechten Pfosten versenkte (36. Minute). Glücklos war Natsuhiko Watanabe bei einem Alleingang gleich nach der Pause. Der Japaner, neben Skrijeli ins Sturmzentrum gerückt, brachte den Ball nicht an Sechzig-Keeper Alin Goia vorbei (47.).

Auch wenn Rosenheim durch Korbinian Linner (21. Minute, Außennetz) und Daniel Majdancevic (24.) Chancen hatte, die Allgäuer waren über weite Strecken die aktivere Mannschaft, die allerdings in der zweiten Halbzeit etwas Probleme bekam. Die Gastgeber versuchten es ihrerseits mit langen Bällen, aber die Durchschlagskraft fehlte. Luftetar Mushkolaj setzte einen 20-Meter-Freistoß knapp über den Kasten (49.). In der 79. Minute landete ein Kopfball von Christoph Wallner in den Armen von Thiel.

Durch den Abstauber von Lenz 180 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit sah Wegmann seine erneut ersatzgeschwächte Truppe (ohne Celani, Jokic, Karatas, Ari Kelmendi, Kücük, Nickel und Schad) um den Lohn gebracht: „Zum Schluss den Ausgleich zu bekommen, ist enttäuschend. Nach dem Spielverlauf hätten wir gerne drei Punkte mit nach Hause genommen“. Weil keiner der Kellerkinder am 15. Regionalliga-Spieltag gewinnen konnte, hat das Unentschieden keine negativen Auswirkungen in der Tabelle. Gleichwohl sind es auf Schlusslicht TSV Rain nur drei Punkte. Die Memminger haben allerdings mit Garching ein Spiel weniger als die Konkurrenz ausgetragen.

Die Rosenheimer waren übrigens tags darauf gleich wieder im Einsatz. Zum 100-jährigen Bestehen der Fußballabteilung gewannen sie ein Jubiläumsspiel gegen den Drittligisten TSV 1860 München mit 4:1. Die Münchner Löwen lösten tags zuvor mit 4:3 nach einem Elfmeterkrimi vor 11.000 Zuschauer gegen die SpVgg Unterhaching das Halbfinal-Ticket im bayerischen Verbandspokal und sind damit einer der möglichen Gegner des FC Memmingen. Im Lostopf sind auch noch Viktoria Aschaffenburg und Pokalverteidiger Kickers Würzburg. Die Auslosung der Halbfinalspiele, die im Frühjahr 2020 ausgetragen werden, soll laut Bayerischem Fußballverband (BFV) im Dezember erfolgen. In der Punkterunde gilt die Konzentration des FCM zunächst dem kommenden Freitag (19 Uhr), wenn es in der Jahrmarktswoche gegen den TSV Buchbach geht.

TSV 1860 Rosenheim: Goia – Wallner, Lenz, Sattelberger (80. Mayerl),  Köhler – Moser, Merdan (61. Madsen), Hölzl (70. Demolli), Majdancevic – Mushkolaj, Linner – Trainer: Kasparetti.

FC Memmingen: Thiel – Boyer, Sirch, Gräser (85. Morou), L. Kelmendi – Ender, Rietzler, Greisel, Remiger – Skrijelj, Watanabe – Trainer: Wegmann.

Tore: 0:1 Skrijelj (36.), 1:1 Lenz (87.)

Gelbe Karten: Merdan / Remiger, Rietzler, Skrijelj.

Schiedsrichterin: Angelika Söder (Ochenbruck)

Zuschauer: 280.