Das Amtsgericht Augsburg hat zum 1. Mai 2025 das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Post SV Augsburg e.V. eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wurde Georg Jakob Stemshorn von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH bestellt, der bereits seit der Antragstellung im Februar als vorläufiger Verwalter tätig war. Mit der Verfahrenseröffnung sei ein „wichtiger Meilenstein für die Fortführung und nachhaltige Sanierung des Breitensportvereins erreicht“, so Stemshorn.
Trotz des laufenden Verfahrens bleibt der Vereinsbetrieb stabil: Die 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 33 Übungsleiterinnen und Übungsleiter sind weiterhin im Einsatz, sämtliche Sportangebote und Veranstaltungen finden wie gewohnt statt.
„Sanierung verläuft planmäßig“
Der Insolvenzverwalter zeigt sich mit dem bisherigen Verlauf zufrieden: „Die Sanierung des Sportvereins verläuft planmäßig“, erklärt Stemshorn. Er betont insbesondere die konstruktive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und hebt die Rolle der Grundpfandgläubiger hervor: „Besonders erfreulich ist die breite Unterstützung der Grundpfandgläubiger, die mit ihrer Massebeteiligung die Deckung der Kosten ermöglichen.“
Bereits im vorläufigen Verfahren wurde ein strukturierter Investorenprozess angestoßen. Erste Angebote potenzieller Investoren liegen vor und werden nun geprüft.
Ziel: Wirtschaftliche Stabilität durch Insolvenzplan
Gemeinsam mit dem Vorstand und dem neu gewählten Führungsgremium verfolgt das PLUTA-Team das Ziel, den Verein dauerhaft wirtschaftlich zu stabilisieren. „Die konstruktive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ermöglicht es uns, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Unser Ziel bleibt eine dauerhafte wirtschaftliche Stabilisierung des Vereins im Rahmen eines Insolvenzplans“, so Stemshorn weiter.
Zum Sanierungsteam gehören neben Stemshorn auch Martina Kaderabek, die Wirtschaftsjuristen Anna Beck, Maximilian König und Marina Weber sowie die Diplomjuristin Maralen Peischer. In den kommenden Wochen liegt der Fokus auf der Ausarbeitung des Insolvenzplans und der Fortführung der Gespräche mit Investoren.
Neuer Vorstand und breite Unterstützung
Auch von Vereinsseite wird die Zukunft aktiv mitgestaltet. Präsident Heinz Krötz unterstreicht: „Die Eröffnung des Verfahrens gibt uns die notwendige Planungssicherheit, um gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter die Weichen für eine nachhaltige Zukunft unseres Vereins zu stellen. Wir danken allen Mitgliedern, Mitarbeitern und Partnern für ihre Treue und ihr Vertrauen.“
Im April wurde der Vorstand neu aufgestellt: Neben Krötz gehören nun auch Dr. jur. Sonja Rapp und Stadträtin Tatjana Dörfler als Vizepräsidentinnen dem Gremium an. Der ehemalige Sportreferent Dirk Wurm wurde ebenfalls in den Vorstand berufen. Rudolf Otto Reisch und Thomas Schnörzinger wurden in ihren Ämtern als Beisitzer bestätigt. Der Präsidiumsbeirat wurde mit Reinhold Demel, dem ehemaligen Leiter der Agentur für Arbeit Augsburg, ergänzt.
Gläubiger können Forderungen anmelden
Mit der Verfahrenseröffnung können Gläubiger nun ihre Forderungen zur Insolvenztabelle anmelden. Diese werden anschließend vom Insolvenzverwalter geprüft. Ziel bleibt es, dem Post SV Augsburg eine tragfähige Perspektive zu bieten – sportlich wie wirtschaftlich.


