Institutionelle Anleger und Kleinanleger zeigen immer mehr Interesse an diversifizierten Portfolios 

Das Interesse an diversifizierten Portfolios ist über den gesamten Anlagemarkt zuletzt stark gestiegen. Insbesondere institutionelle Anleger und Kleinanleger haben sich diesem Trend verschrieben. Und das aus ähnlichen Gründen, obwohl ihre Ausgangspunkte kaum unterschiedlicher sein könnten. Über die Stärken eines diversifizierten Portfolios und warum sowohl institutionelle Anleger als auch Kleinanleger Wert daraus schöpfen können. 

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Symbolbild

Institutionelle Anleger vs. Kleinanleger – Wo liegt der Unterschied? 

Für ein Verständnis der aktuellen Stimmung am Anlagemarkt sollten Sie sich zuerst mit den oben genannten Begriffen vertraut machen. Was ist der Unterschied zwischen institutionellen Anlegern und Privatanlegern? Eine Übersicht über die wichtigsten Unterschiede der beiden Anlegerklassen: 

Nun, die Antwort liegt vor allem in ihrer stark unterschiedlichen Ausgangslage. Ein institutioneller Anleger bewegt große Kapitalanlagen im Zuge seines Portfolioaufbaus. Sein Handeln gleicht einem Geschäft. Nicht selten handelt es sich hierbei auch tatsächlich um Unternehmen, die versuchen, ihr Firmenkapital durch den Anlagemarkt zu mehren. Besonders prominente Vertreter sind dabei Banken und Versicherungen, die angelegte Kundengelder zu eben diesen Zwecken nutzen. Es kann sich aber durchaus auch um sehr wohlhabende Privatpersonen handeln, die ihre Anlagevorhaben sehr professionell aufziehen. Im Volksmund sind institutionelle Anleger auch als Investoren bekannt. 

Bei einem Kleinanleger handelt es sich dagegen – wie die Bezeichnung bereits suggeriert –  um einen Anleger, der sein Portfolio im Zuge von kleineren Investitionen vollzieht. Hierbei handelt es sich in aller Regel um Privatpersonen, die den Anlagemarkt als Möglichkeit erkannt haben, ihr privates Vermögen gegen die Inflation zu schützen und/ oder darüber hinaus zu mehren. Definierender Faktor ist zudem die fehlende Professionalität. Ein Privatanleger geht den Anlagen ohne Firmenstruktur im Hintergrund nach. HIer handelt es sich tendenziell um Anlagen, die neben der hauptberuflichen Tätigkeit in der Freizeit vorgenommen werden. 

Zwischen institutionellen Anlegern und Kleinanlegern verläuft keine klare finanzielle Grenze. Vielmehr entscheiden die Strukturen, die das jeweilige Anlageverhalten beider Einheiten bestimmen. Im Wertpapierrecht sowie im Anlegerschutz werden sie je unterschiedlich behandelt und nach den bereits beschriebenen Kategorien auseinandergehalten. 

Woher kommt der Trend nach diversifizierten Portfolios? 

Auch wenn beide der obigen Einheiten sehr unterschiedliche Vorgehen und Anlagemotive haben, folgen sie zuletzt doch beide dem Trend nach diversifizierten Portfolios. Die Begründung dafür liefern sowohl Weltwirtschaft als auch Weltpolitik. Stichwort: Krisensicherheit. Im Angesicht der Konflikte des vergangenen Kalenderjahres sehen Anleger aller Klassen einen verstärkten Bedarf nach krisensicheren Portfolios. Ein volatiler Kryptomarkt, Unsicherheiten am Aktienmarkt durch den Ukraine-Krieg sowie hohe Inflation und erhöhte Leitzinsen trugen allesamt zu einer wackeligen Basis für Geldanlagen bei. 

Ein diversifiziertes Portfolio senkt in Krisenzeiten das Verlustrisiko. Viele abgedeckte Anlageklassen bedeuten, dass das Verlustrisiko auf viele Standbeine abgewälzt und somit insgesamt kleiner wird. Chancen auf Gewinne durch positive Rendite bleiben allerdings über das Portfolio hinweg erhalten.

Während ein gewisser Grad an Diversifikation längst Standard für Anleger ist, wird es nun immer wichtiger, breit aufgestellt zu sein – breiter als man es in der Vergangenheit war. Performen Kryptowährungen und Aktien unter den Erwartungen, sollen es Rohstoffe richten. Zusätzlich können Devisen, Anleihen oder auch Immobilien Abhilfe schaffen. Die Zielsetzung ist klar: ein Portfolio, das auch einer Rezession gewachsen ist. Egal ob es sich dabei um einige Tausend Euro oder mehrere Millionen Euro handelt. 

Fazit 

Sollten Sie sich in einer der oben beschriebenen Kategorien wiederfinden und noch nicht ein diversifiziertes Portfolio aufwiesen können, sollten Sie diesen Artikel als Weckruf betrachten. Die Verluste, die Ihr Portfolio im vergangenen Kalenderjahr eingefahren hat, hätten durch mehr Diversifikation verhindert werden können und könnten Ihnen in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren eine positive Rendite sichern. Das schützt Unternehmensstrukturen, die auf den Anlagemarkt bauen, aber auch jene Anleger, die aus ihren privaten Haushalten heraus Altersvorsorge betreiben. Diversifikation ist letztendlich nicht nur ein Trend, sondern die treffende Antwort auf einen Anlagemarkt, der sich nunmehr in Aufbruchstimmung befindet.