Zwei gewaltsame Auseinandersetzungen in der Umgebung des Lagarde-Geländes in Bamberg sorgen derzeit für intensive Ermittlungen der Kriminalpolizei. Die Vorfälle vom vergangenen Freitag und Samstag scheinen nach aktuellem Stand miteinander verbunden zu sein.
Raubüberfall auf 16-Jährigen im Parkhaus
Am Freitag geriet ein 16-Jähriger in der Lorenz-Krapp-Straße an eine Gruppe ihm bekannter Jugendlicher. Im vierten Obergeschoss eines Parkhauses wurde er plötzlich von einem 14-Jährigen von hinten attackiert. Der Jugendliche würgte ihn bis zur Bewusstlosigkeit. Ein weiterer 14-jähriger Verdächtiger verletzte das Opfer durch Schläge und Tritte. Die Angreifer raubten ihm eine Bauchtasche mit persönlichen Gegenständen. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Raubdelikts.
Vater greift zu drastischen Maßnahmen
Der Vater des Opfers nahm am Samstagnachmittag die Suche nach den mutmaßlichen Tätern selbst in die Hand. Dabei brachte er zwei Jugendliche in einen Raum einer Autowerkstatt, hielt sie dort über eine Stunde fest und übte Gewalt auf sie aus, um Informationen zu erhalten. Der Werkstattinhaber beendete die Situation, indem er alle Beteiligten hinauswies. Die Ermittlungen laufen wegen des Verdachts auf Geiselnahme.
Weiterer Vorfall und Festnahme
Am Samstagabend eskalierte die Lage erneut, als der Vater gegen 21.30 Uhr in der Lorenz-Krapp-Straße mehrere Personen bedrohte, die er mit dem Überfall auf seinen Sohn in Verbindung brachte. Dabei hielt er eine Schreckschusswaffe in Richtung einer Menschengruppe. Nach einer körperlichen Auseinandersetzung verständigten Zeugen die Polizei. Es kam zu keiner Schussabgabe. Der Mann wurde vorläufig festgenommen, jedoch unter Auflagen wieder freigelassen. Gegen ihn erging ein Haftbefehl wegen Geiselnahme.
Diese Woche sicherte die Polizei umfangreiches Beweismaterial und wertete Videoaufzeichnungen aus, unterstützt von der Staatsanwaltschaft Bamberg.
Zeugen, die Hinweise zu einem der Vorfälle geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0951/9129-491 bei der Kriminalpolizei Bamberg zu melden.


