Mit einem respektablen 71:80 und zwei gewonnenen Vierteln lieferten die Eigner Angels Nördlingen im dritten Spiel der Play-Off-Runde gegen den haushohen Favoriten Keltern eine sehenswerte Partie ab.
Die Mannschaft zeigte von Beginn an, dass sie sich auch gegen einen übermächtigen Gegner behaupten kann. Nach sieben Minuten lagen beide ungleichen Kontrahentinnen noch gleichauf bei 10:10. Als dann die ersten Auswechslungen vorgenommen wurden, kamen von der Nördlinger Bank mit Jana Koch und Chanel Ndi zwei deutsche 18-jährige Talente aufs Feld – ein klarer Hinweis darauf, wie unterschiedlich die Voraussetzungen und Ambitionen der beiden Vereine sind. In der Folge legten die Gäste einen 10:2-Lauf hin und zogen davon, wie sie es auch schon in vorangegangenen Partien getan hatten.
Moral und Wendepunkt
Die Angels wollten jedoch nicht so schnell klein beigeben. „Genau in diesem Moment bewies die Eurocup-Truppe aus Baden-Württemberg ihre Klasse und donnerte drei Dreier in den Nördlinger Korb, während der rote Metallring auf der anderen Seite wie gedeckelt schien“, so der Spielbericht. Beim 18:33 gelang nach langer Flaute der Kanadierin Fransson wieder ein Treffer von der Freiwurflinie. Trotz eines schweren Stands gegen die lange Garde aus Keltern schien der Halbzeitstand von 30:43 zunächst düster – man befürchtete, dass die Gastgeberinnen die Segel frühzeitig streichen würden. Doch das Gegenteil war der Fall: Der Tabellenachte bewies Moral, hielt dagegen, verzeichnete wichtige Ballgewinne und schließlich fiel die rote Quetsche mehrfach durch den Keltener Korb. Franssons Korbleger zum 42:48-Zwischenstand zwang Gäste-Coachin Tavic zu einer frühzeitigen Auszeit. Und wie immer, wenn Keltern in der Serie wankte, erhöhten sie den Verteidigungsdruck – dabei zeigte die Unterschiedspielerin Kiss-Rusk ihre Extraklasse.
Endspurt und Abschied
Zu Beginn des letzten Viertels drückten die Angels den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich – sie verkürzten sogar auf sechs Punkte (58:64). Kuusis Mädels gaben alles, der hohe Favorit wankte ein wenig, mehr aber auch nicht. Die erfreulich zahlreich erschienen Nördlinger Fans feierten die beeindruckenden Leistungen ihrer Mädels, die sich zu keinem Zeitpunkt aufgaben. Dank Jayda Jansens Wurfkünsten kamen die Angels den Rutronik-Ladys noch einmal ziemlich nahe, mussten am Ende aber mit 71:80 auch im dritten Spiel die Überlegenheit der Gäste um Nationalspielerin Alex Wilke anerkennen.
Mit hoch erhobenem Haupt genossen die beiden Kapitäninnen Laura Schinkel und Lisa Bertholdt sowie ihre Kolleginnen nach der Schluss-Sirene den lang anhaltenden und verdienten Applaus ihrer Fans – ein emotionaler Abschied, der die ganze Saison würdigte. Die Angels verabschieden sich so in die Sommerpause und blicken zuversichtlich auf ihre mittlerweile 18. Spielzeit in der 1. Liga.


