Nachdem Michael Wörle, Erster Bürgermeister der Stadt Gersthofen, diese Woche den Kenianischen Präsidenten in Berlin getroffen hat, ist jetzt der Bildungsminister mit einer politischen Delegation inklusive Staatssekretärin, Gouverneuren und Parlamentsmitgliedern in Gersthofen zu Gast.

Gleich am Mittwoch, 29. März, dem ersten Tag des Besuchs ging es für die Gäste zu verschiedenen Terminen und Gesprächen in Gersthofen und Augsburg.
Hessing Kliniken
Bei der Hessing Stiftung begrüßte Matthias Gruber, Leiter der Hessing Kliniken, die Gäste und führte sie gemeinsam mit Chefarzt Prof. Stephan Vogt durch die verschiedenen Bereiche. Thema war unter anderem der Fachkräftemangel und die Ausbildung in Deutschland.

Die kenianische Staatssekretärin Dr. Ester Muoria zeigte sich beeindruckt von der Ausbildung in den Hessing Kliniken: „Ich finde es wirklich toll, was wir hier alles sehen. Die Azubis hier arbeiten von Anfang an sehr praktisch. Ich habe sehr viel gesehen, was ich gerne auch nach Kenia mitnehmen möchte, um die Ausbildung dort zu verbessern.“
Seit vielen Jahren ist die Stadt Gersthofen eng mit der kenianischen Provinz Baringo County verbunden und arbeitet gemeinsam mit dem Verein ProKapsogo e. V. an Projekten im Bereich berufliche Bildung, duale Berufsausbildung und speziellen Programmen, wie beispielsweise „Train the Trainer“.
Bauinnung: Ideen für ein neues Austauschprogramm
Nach einem kurzen Imbiss ging es zum Rundgang bei der Bauinnung in Augsburg. Obermeister Joachim Puhle führte die kenianische Delegation durch die Ausbildungswerkstätten und erklärte die jeweiligen Gewerke und deren Ausbildungsplan bei den Maurer:innen und Fliesenleger:innen. Sehr interessiert fragten die Gäste nach Ausbildungsdauer, Lehrplänen und Gehalt.
„Wir wissen, dass Deutschland im internationalen Vergleich auf einem sehr hohen Level ist, was die Ausbildung angeht und wir hoffen, dass wir dieses Level auch in Kenia erreichen können. Deshalb planen wir ein Austauschprogramm zwischen der Provinz Baringo County und der Bauinnung hier. Dort könnten die Azubis ganz praktisch lernen. Denn wir haben heute hier gesehen, dass 70% der Ausbildung praktische Arbeit ist und nur 30% Theorie. Bei uns in Kenia ist das noch umgekehrt. Es wäre toll, wenn wir diesen Austausch organisieren könnten, von dem sicher beide Seiten profitieren würden“, so der kenianische Bildungsminister Ezekiel Machogu.

Konkret geht es hier um den Wissenstransfer nach Kenia („Train the trainer“) und auch die Bekämpfung des Fachkräfte-Mangels in Deutschland.
„Mit so einem Austauschprogramm fördern wir nicht nur das Verständnis untereinander, sondern schaffen vor Ort in Kenia auch Strukturen, so dass die Ausbildungspläne dann an unsere angelehnt werden können und man wirklich Fachkräfte austauschen kann. Das ist, denke ich die Zielsetzung der Republik Kenia, und dazu können wir einen kleinen Beitrag leisten, indem wir hier die richtigen Leute zusammenbringen“, so Michael Wörle, Erster Bürgermeister der Stadt Gersthofen.