Landkreis Oberallgäu und Stadt Kempten wollen Weichen für nachhaltige und sichere Energieversorgung stellen

Am 2. Juni tagt der Planungsausschuss des Regionalen Planungsverbands Allgäu. Die Gültigkeit der bestehenden Windkraftausschlussgebiete sollen in diesem Rahmen diskutiert und bewertet werden. Landrätin und Oberbürgermeister haben eine klare Forderung.

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Symbolbild

Der deutschlandweite Vergleich zeigt: Der Landkreis Oberallgäu ist schon jetzt Vorreiter beim Klimaschutz. Dazu gehört auch, die Stromversorgung der Zukunft auf eine unabhängige und nachhaltige Grundlage zu stellen. Neben der Nutzung von Wasserkraft, Biomasse und Photovoltaik spielt dabei auch die Windkraft eine entscheidende Rolle. Hier ist, im Gegensatz zur Wasserkraft, noch ausreichend Potenzial vorhanden.

Auf Initiative von Landrätin Indra Baier-Müller und Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle wird das Thema bei der kommenden Sitzung des Planungsausschusses des Regionalen Planungsverbandes (RPV) Allgäu am 02. Juni 2022 thematisiert.

Ziel ist es, die derzeit sehr eingeschränkten Möglichkeiten der Windkraftnutzung deutlich zu erweitern und die Städte und Gemeinden des Landkreises wieder zu befähigen, im Rahmen der gültigen rechtlichen Regelungen über geeignete Standorte zu entscheiden.

Die sogenannte Gebietskulisse Windkraft schließt derzeit weite Teile des Oberallgäus kategorisch für die Erzeugung von Strom aus Windenergie aus. Dies soll sich ändern, indem die Gebietskulisse Windkraft geöffnet wird und somit eine breitere Auswahl an Standorten zur Verfügung steht.

Die Unabhängigkeit von Kohle, Öl und Gas aus dem Ausland soll die Versorgungssicherheit und gleichzeitig die Preisstabilität für Strom in der Region sichern. Die Produktion von Strom vor Ort bringt aber auch wirtschaftliche Vorteile für die Region: Die Wertschöpfung bei der Energiegewinnung und damit Einnahmen und Arbeitsplätze sollen in die Region verlagert werden und nicht aus dem Allgäu ins Ausland fließen.

Wichtig bei der Standortwahl für Windkraftanlagen bleibt weiterhin die Verträglichkeit für Mensch und Natur. Regelungen wie 10H, Emissions-, Natur,- und Landschaftsschutz sind von der Initiative zur Öffnung der Gebietskulisse Windkraft nicht betroffen. Vor jeder Standortgenehmigung findet wie bisher ein umfangreiches Prüfverfahren durch die zuständigen Aufsichtsbehörden statt.

Nur eine für Mensch, Natur und Wirtschaft verträgliche Art der Energiegewinnung führt aus Sicht des Landkreises und seiner Landrätin Indra Baier-Müller auch zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Es ist wichtig, jetzt die richtigen Weichen für eine sichere Stromversorgung, auch bei steigendem Energiebedarf durch zum Beispiel E-Autos und Wärmepumpen, zu stellen. Nur so kann das Allgäu zukunftssicher aufgestellt werden.