Am Donnerstagabend (Tipoff: 18:30 Uhr) steht für Ratiopharm Ulm das letzte Heimspiel der regulären Saison an – und es verspricht, ein besonderer Abend zu werden. Mit den Bamberg Baskets kehren nicht nur zwei bekannte Gesichter an ihre alte Wirkungsstätte zurück, sondern für die Gastgeber geht es auch um die Chance auf den ersten Tabellenplatz.
Playoff-Heimrecht gesichert – Blick nach München
Ulm hat sich mit 14 Siegen aus 15 Heimspielen eine beeindruckende Ausgangsposition gesichert. Der zweite Tabellenplatz ist ihnen sicher – und mit etwas Schützenhilfe könnte sogar noch Bayern München vom Thron gestoßen werden.
„Wir würden Schützenhilfe benötigen, um noch an Bayern vorbeiziehen zu können. Unser Fokus liegt daher erstmal darauf, dass wir unsere Arbeit erledigen und selbst gewinnen. Wir wollen mit einem guten Momentum in die Playoffs gehen. Der erste Platz würde die Moral und Motivation natürlich enorm steigern“, erklärt Head Coach Ty Harrelson.
Besonders der Heimvorteil ist ein entscheidender Faktor: „Der überragende Support unserer Fans ist so magisch, dass es schwer ist, diesen in Worte zu fassen. Je länger wir in den Playoffs Heimvorteil haben, desto größer sehe ich unsere Chance, den ganz großen Schritt schaffen zu können“, so Harrelson weiter.
Offensivspektakel vorprogrammiert
Statistisch verspricht das Duell ein echter Leckerbissen zu werden. Ulm ist mit 88,7 Punkten pro Spiel das zweitbeste Offensivteam der Liga, bei der Trefferquote aus dem Feld sogar führend. Bamberg hält mit 83,9 Punkten ebenfalls gut mit und überzeugt besonders mit starken Zweier-Quoten. Während Ulm die meisten Dreier pro Spiel verwandelt (10,8), glänzt Bamberg mit der höchsten Ausbeute im Nahbereich (21,8 Punkte pro Spiel aus Zweiern).
Emotionales Wiedersehen: Gavel und Tadda zurück in Ulm
Für Anton Gavel, Trainer der Bamberger und früherer Meistercoach in Ulm, wird das Gastspiel ein emotionales. Zum ersten Mal seit seinem Wechsel kehrt er als Cheftrainer in die ratiopharm arena zurück. Auch für Karsten Tadda ist es ein besonderer Abend: Der Ex-Ulmer, der in der Saison 2016/17 Teil des Rekordteams war, steht vor seinem 639. BBL-Spiel – ein neuer Allzeitrekord, mit dem er Alex King überholen würde.
Bambergs durchwachsene Saison mit Pokal-Highlight
In der Liga ist für Bamberg auf Platz 15 nichts mehr möglich – nach oben wie nach unten ist die Tabelle fixiert. International war im ENBL-Viertelfinale Schluss, im Pokal ging es jedoch bis ins Finale, nachdem man sowohl Ulm als auch Berlin ausschaltete. Am Ende scheiterte man am Gastgeber Weißenfels. Nun bleibt die letzte Bühne in Ulm.
Auch wenn der Fokus auf Gavel und Tadda liegt, tragen andere Akteure die Bamberger Offensive: Ronaldo Segu gehört mit 14,7 Punkten und 6,8 Assists zu den besten Spielmachern der Liga, während Noah Locke mit 13,4 Punkten und knapp drei Dreiern pro Spiel einer der Top-Schützen aus der Distanz ist.
Fazit: Viel mehr als nur ein letztes Hauptrundenspiel
Was auf dem Papier nach einem typischen Saisonabschluss aussieht, ist in Wirklichkeit ein Spiel mit großer Bedeutung – sportlich, emotional und historisch. Ulm will den letzten Push Richtung Tabellenführung, Bamberg verabschiedet sich mit zwei Rückkehrern im Rampenlicht. Ein würdiger Abschluss einer spektakulären Hauptrunde.


