Dienstag, November 11, 2025
10.8 C
London

Linke und Grüne kritisieren geplante Abschiebungen nach Afghanistan

Die innenpolitische Sprecherin der Linken, Clara Bünger, kritisiert die Ankündigungen von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU), Grenzkontrollen fortzusetzen und weitere Asylbewerber nach Afghanistan und Syrien abzuschieben. “Alexander Dobrindt inszeniert sich als Hardliner, aber was er betreibt, ist Symbolpolitik auf dem Rücken marginalisierter Gruppen”, sagte sie dem “Tagesspiegel” (Freitagausgabe). Menschen würden aus psychiatrischen Einrichtungen geholt und abgeschoben, so Bünger. “Es werden Flüge in Kriegs- und Krisengebiete organisiert. Das kostet Millionen, bringt aber niemandem Sicherheit.”

Linke Und Grüne Kritisieren Geplante Abschiebungen Nach AfghanistanClara Bünger (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Die Erzählung, Abschiebungen würden das Leben der Menschen in Deutschland verbessern, sei “schlicht falsch”, erklärte die Juristin. “Davon wird keine Rente höher und keine Straße sicherer. Im Gegenteil: Wer Schutzsuchende entrechtet und pauschal kriminalisiert, verschärft rassistische Ressentiments und spaltet die arbeitende und arme Bevölkerung.”

Beispielhaft für diesen Kurs stehe auch die Verlängerung der Grenzkontrollen. “Menschen auf der Flucht werden ohne Prüfung abgewiesen, obwohl Gerichte längst klargestellt haben, dass genau das gegen Recht und Gesetz verstößt”, so Bünger. “Dobrindts Politik verletzt Grundrechte und verschiebt politische Maßstäbe immer weiter nach rechts. Mit verantwortungsvollem Regieren hat das rein gar nichts zu tun.”

Der innenpolitische Sprecher der Grünen, Marcel Emmerich, übte ebenfalls Kritik am Innenminister. “Dobrindts rechtswidrige Symbolpolitik an der Grenze geht in die Verlängerung – ohne Grund und ohne Recht”, sagte er dem “Tagesspiegel”. Emmerich erklärte, es sei verantwortungslos, dass Dobrindt weiter Gerichtsentscheidungen, rechtsstaatlichen Grundsätze und allseitige Kritik aus Bundespolizei, Wirtschaftsverbänden, NGOs und von Grenzpendlern ignoriere. “Statt mit der EU-Fahne zu winken, haut er die Schlagbäume weiter in den Boden.”

Die Bundesregierung komme angesichts niedriger Migrationszahlen und hoher Kosten der steigenden Begründungspflicht für eine ernste Bedrohung der öffentlichen Ordnung oder inneren Sicherheit nicht nach, so Emmerich. “Dabei riskiert das Innenministerium die innere Sicherheit, indem es die Bundespolizei mit hohem Personalaufwand unnötig an die Grenzen abzieht, statt sie bei Sicherheitslücken im Inland einzusetzen.”

DTS Nachrichtenagentur
DTS Nachrichtenagentur
Autor dieses Artikel ist unser Partner, die dts Nachrichtenagentur.

Meistgelesen

Bildergalerie | Der Augsburger Presseball 2025

Unter dem Motto „Tanz im Lichterglanz“ feierten rund 2000...

Polizeibericht Augsburg vom 10.11.2025

Hier lesen Sie den Polizeibericht Augsburg von heute

Polizeibericht Augsburg vom 09.11.2025

Hier lesen Sie den Polizeibericht vom 09.11.2025

Über 400 Stellen bei Kuka in Augsburg vor dem Aus – Sorge um Traditionsstandort

Beim Augsburger Roboterhersteller Kuka spitzt sich die Lage zu:...

Trotz engagierter Leistung in Stuttgart – FC Augsburg kassiert vierte Niederlage in Serie

Der FC Augsburg zeigte sich im Schwabenderby bemüht, die eigenen Negativserien zu beenden – am Ende sollte es nicht reichen. Der FCA verlor beim VfB Stuttgart mit 2:3. Es war die vierte Pflichtspielpleite in Folge.

Neueste Artikel