„Mariengeprägt“ | Sonderausstellung über die Gottesmutter als Münzmotiv im Diözesanmuseum

Im Rahmen der Sonderausstellung „Mariengeprägt“ wird im Diözesanmuseum St. Afra erstmals eine umfangreiche Privatsammlung an Münzen mit Marienmotiven gezeigt. Die Ausstellung dauert vom 2. Oktober bis zum 10. Januar 2021.

Die Sonderausstellung Mariengepraegt Zeigt Muenzen Aus Ueber Tausend Jahren Foto Julian Schmidt Pba
Die Sonderausstellung ‚Mariengeprägt‘ zeigt Münzen aus über tausend Jahren (Foto Julian Schmidt / pba)

Im Vorwort zum Ausstellungskatalog schreibt Bischof Dr. Bertram Meier, dass das Diözesanmuseum eine „beachtenswerte und seltene Sammlung“ zeige. In den Mariendarstellungen verbänden sich persönliche Religiosität und politische Aussage. Die anlässlich der Euroeinführung entstandenen Diskussionen zeigten, dass Währungsmotiven nach wie vor eine große Bedeutung beigemessen werde. So führe die Ausstellung auch zu weitergehenden Fragen: „Unter welches Motiv würden wir unser Leben stellen? Was würden wir auf eine Münze prägen? Wem würden wir uns zugehörig fühlen?“

Die Münzsammlung, die den Kern der Ausstellung bildet, stammt aus dem privaten Fundus eines Theologen aus dem Bistum Augsburg. Die ältesten Exponate kommen aus dem byzantinischen Kaiserreich und wurden im 10. Jahrhundert geprägt. Die über 500 Münzen umfassende Sammlung erstreckt sich damit über einen Zeitraum von mehr als tausend Jahren: Die jüngsten Exponate wurden unter Papst Johannes Paul II. in den späten 1990er Jahren produziert.

Auch thematisch bietet die Ausstellung einen Einblick in die Vielfalt der Münzgeschichte. So waren es nicht nur katholische Territorien, die ihre Zahlungsmittel mit der Gottesmutter schmückten. Auch protestantische Gebiete wie etwa die Freie Reichsstadt Hamburg verzichteten nicht auf dieses Münzmotiv. Neben Silber- und Goldmünzen in allen erdenklichen Größen gibt es darüber hinaus auch noch so manche Kuriosität zu bewundern, wie etwa eine Marienmünze des 12. Jahrhunderts aus dem islamisch geprägten Königreich der Artukiden in Ostanatolien. Doch auch ostpreußisches Notgeld und sogar eine Nürnberger Straßenbahnmarke der 1920er Jahre werden in der Ausstellung gezeigt.

Die Ausstellung wird durch zahlreiche Mitmach-Stationen erweitert. Junge und junggebliebene Besucherinnen und Besucher können dabei unter anderem spielerisch mehr über das Konzept „Geld“ herausfinden und sogar eine eigene Marienmünze prägen.

Renate Maeder Vom Dioezesanmuseum St. Afra Kuratierte Die Ausstellung Foto Julian Schmidt Pba
Renate Mäder vom Diözesanmuseum St. Afra kuratierte die Ausstellung (Foto Julian Schmidt / pba)

Über den gesamten Zeitraum der Ausstellung hinweg veranstaltet das Diözesanmuseum zahlreiche weitere Vorträge, Führungen und Angebote für Familien. Der erste Programmpunkt findet am Dienstag, 6. Oktober, um 19 Uhr im Museum statt. Dabei werden Ernst Stempfle vom Schwäbischen Münzclub sowie Prof. Dr. Gerda Riedl, Leiterin der Hauptabteilung VI: Grundsatzfragen im Bistum Augsburg, über die Ausstellung und das Bild der Gottesmutter in der Geschichte referieren.

Aufgrund der aktuellen Situation bittet das Museum für alle Veranstaltungen um vorherige Anmeldung per Mail (museum.st.afra@bistum-augsburg.de) oder telefonisch unter 0821 3166-8831.

Publikation

Zur Sonderausstellung gibt es einen reich bebilderten Katalog, der die Ausstellung wissenschaftlich beschreibt.

Führungen

können für Gruppen oder Schulklassen unter museum.st.afra@bistum-augsburg.de oder telefonisch unter 0821 3166–8831 vereinbart werden.

Öffnungszeiten

  • Dienstag-Samstag: 10.00–17.00 Uhr
  • Sonntag/Feiertag: 12.00–18.00 Uhr
  • Montags geschlossen

Alle Informationen rund um die Sonderausstellung gibt es auf den Seiten des Diözesanmuseums unter www.museum-st-afra.de.