Marine hat oft kein Internet

Der Bundeswehrverband hat den schleppenden Internet-Ausbau bei den Schiffen der Marine scharf kritisiert. „Bis auf die Fregatte Bayern hat kein Schiff der Marine so richtig einen funktionierenden Internetzugang für die Menschen an Bord, um Verbindung mit den Familien zu halten, obwohl das bereits vor Jahren versprochen wurde“, sagte Vorstandsmitglied Marco Thiele vom Bundeswehrverband der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Während der monatelangen Auslandseinsätze auf den Weltmeeren gebe es für die meisten Soldaten noch immer keine Möglichkeit, über Online-Dienste Kontakt in die Heimat aufzunehmen.

Dts Image 17746 Acefqedean 3123 800 600Deutsche Kriegsschiffe, über dts Nachrichtenagentur

Im Gegensatz zu anderen Ländern würden Soldaten der Deutschen Marine noch mit dem Satellitentelefon auf dem Oberdeck versuchen, eine Verbindung zur Heimat zu bekommen. „Das ist doch vernunftbeleidigend“, sagte Thiele. Die Möglichkeit, das Internet auch bei der Marine zu nutzen, würde zudem die Attraktivität steigern.

„Ein junger Mensch läuft mittlerweile sein ganzes Leben mit dem Smartphone herum. Dem kannst du vielleicht noch erklären, dass er mehrere Monate nicht zu Hause ist, wenn er zur See fährt. Aber nicht, dass er monatelang auf das Smartphone und die Kommunikation damit verzichten muss. Auch das erschwert die Nachwuchsgewinnung“, sagte Thiele.

Das Verteidigungsministerium begründete den langsamen Ausbau mit den technischen und operativen Einschränkungen bei der Nutzung der Satellitensysteme, die für das Internet an Bord dringend notwendig sind. Der Ausbau von frei verfügbarem Internet für Marine-Soldaten wird wohl noch Jahre in Anspruch nehmen, wie das Bundesverteidigungsministerium der „NOZ“ mitteilte.

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