Medizinstudium in Augsburg – Erste Medizinstudierende lernen das Uniklinikum kennen

So entspannt wie heute würden sie das Krankenhaus wohl nie wieder erleben, prophezeite Studiendekan Dr. Reinhard Hoffmann den ersten 66 von insgesamt 84 Medizinstudierenden. Es ist Tag drei der freiwilligen Einführungswoche in Augsburg, die vergangenen Montag mit der feierlichen Eröffnung des Lehrgebäudes in der ehemaligen Kinderklinik begann. Bevor es am Montag, 14. Oktober, richtig ernst wird mit dem Medizinstudium, sollen die jungen Menschen die Stadt, die Universität, das Universitätsklinikum kennenlernen.

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Pathologe und Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Bruno Märkl erläuterte den Studierenden die Aufgaben eines Pathologen.

Nach einem gemeinsamen Frühstück gab es Informationen über das Universitätsklinikum (UKA) von Dr. Hoffmann und der kommissarischen Stellvertretenden Kaufmännischen Direktorin, Dr. Renate Linné, bevor die Kleingruppen mit ihren Begleitern aus verschiedenen Bereichen des UKA in die unterschiedlichen Stockwerke und Gänge des UKA ausschwärmten. Auf dem Programm standen unter anderem die Hubschrauberlandeplattform, die Pathologie, die Radiologie, der Zentrale Informations- und Digitalisierungsservice. An Tag vier der Einführungswoche folgt eine Stadtrallye durch Augsburg, um die angehenden Mediziner mit der Stadt vertrauter zu machen.

Augsburg als Studienort immer favorisiert

Für Stefanie Nothofer, eine von 84 Studierenden, ist das alles nicht ganz neu. Obwohl gerade mal 18 Jahre jung, verfolgt sie den Übergang des Klinikums in das Universitätsklinikum schon lange: „Dass ich jetzt hier studieren kann, ist eine Punktlandung für mich“, sagt die gebürtige Schwabmünchnerin. Die Nähe zum Wohnort und der Modellstudiengang seien die Gründe gewesen, warum sie Augsburg als Studienort immer favorisiert habe. Ärztin zu werden, ist für Stefanie geradezu alternativlos. „Ich wollte nie etwas anderes machen.“ Für die Mühe und den Aufwand, die sich die Mitarbeiter von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum um die ersten Medizinstudierenden machen, findet sie nur lobende Worte: „Das ist toll. Ich fühl mich jetzt schon sehr wohl hier und wertgeschätzt.“

Der Modellstudiengang hat sie gereizt

Auch für Adrian Adrianowytsch kam nie ein anderer Studienort als Augsburg infrage. Mehr noch. Der 36-Jährige hätte letztes Jahr schon mit seinem Studium der Humanmedizin beginnen können, aber er wollte warten, bis es in Augsburg klappt. „Zum einen bin ich Augsburger“, sagt der gelernte Altenpfleger, „zum anderen reizt mich der Modellstudiengang sehr.“ Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis hält er nicht nur für sinnvoll, sondern für unabdingbar in einem Beruf, in dem es mehr denn je auf Empathie ankomme.

Ähnlich sieht es Matin Mortazavi. Der 29-jährige Iraner schreibt gerade an seiner Doktorarbeit im Fach Psychologie, das er in München studiert hat. „Während des Studiums habe ich gemerkt, dass ein bisschen mehr grundlagenmedizinisches Wissen für die Forschung wichtig ist. Außerdem möchte ich wieder mehr Kontakt zu Patienten haben.“ Für Augsburg habe er sich wegen der Nähe zu München und des Modellstudiengangs entschieden. „Von dem Konzept der raschen Hinführung ans Krankenbett bin ich total überzeugt“, sagt er.

ilm