„Mehrheitlich für Corona-Impfpflicht“ | Mittelstandsverband BVMW kritisiert Wirtschaftsminister Aiwanger

Der BVMW Bayern kritisiert die aktuellen Äußerungen des Bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger zum Thema Impfen scharf. Nach den Ergebnissen einer aktuellen, bundesweiten Blitzumfrage des BVMW ist mehr als die Hälfte der mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer so stark in Sorge vor der akuten Bedrohung durch Covid-19, dass sie sich sogar für eine Impfpflicht ausspricht, wenn dadurch ein neuer Lockdown vermieden werden kann.

Aiwanger
Foto: Elke Neureuther/StMWi

„Aiwangers Kampagne, die klar auf die Zielgruppe der Impfgegner und -Skeptiker abzielt, und ihm so den Einzug in den Bundestag ermöglichen soll, steht nicht nur in krassem Widerspruch zu allen medizinischen Erkenntnissen. Sie ignoriert auch völlig die wirtschaftlichen Gefahren einer neuen Verschärfung der Corona-Krise. Einen weiteren Lockdown würden Teile des Mittelstands auch mit staatlichen Hilfsgeldern nicht mehr überleben“, so Achim von Michel, Politikbeauftragter des BVMW in Bayern.

Der BVMW Bayern fordert den bayerischen Minister deshalb auf, seine wirtschaftsfeindliche Klientelpolitik zu beenden und stattdessen endlich gezielte Planungen für die Zeit nach dem Sommer vorzulegen. „Die Inzidenzen steigen schon jetzt wieder kontinuierlich, und Studien aus den USA belegen eindeutig das enorme Ansteckungspotential der Delta-Variante – niemand kann sich deshalb im Herbst herausreden, eine vierte Welle sei nicht zu erwarten gewesen. Aiwanger sollte seine Vorbildfunktion nutzen und zum Gelingen der Impfkampagne beitragen, anstatt öffentlich den Verharmloser zu geben“, sagte von Michel.