Mike Stewart feierte mit den Augsburger Panthern einen der größten Erfolge der Clubgeschichte. Die aktuelle Situation des AEV lässt ihn auch Jahre nach seinem Abschied nicht kalt.
Vier Spielzeiten lang stand Mike Stewart als Coach der Augsburger Panther auf der Bank im Curt-Frenzel-Stadion. Mit Platz 3 in 2019, einem sensationellen Playoff-Halbfinale gegen München und dem Einzug in die Champions Hockey League geht einer der größten Erfolge in der bald 145 Jahre langen Geschichte des AEV auf sein Konto. Dieser Triumph und seine offene, einnehmende Art sorgen dafür, dass „Stewy“ noch heute große Beliebtheitswerte in der Fuggerstadt hervorruft. Am vergangenen Sonntag gastierte der 50-jährige Eishockeytrainer mit seinem neuen Team aus Wolfsburg im Schleifgraben, vielleicht zum letzten Mal. Die Lage beim AEV ist katastrophal. Während Stewart mit den Grizzlys um den direkten Playoff-Einzug kämpft, geht es für seinen früheren Club nur noch darum, nicht direkt abzusteigen. Dies lässt auch „Iron Mike“ nicht kalt:
„Ich bin in Wolfsburg, ich bin ein Grizzly durch und durch, aber es tut mir schon leid, wirklich. Ich weiß, was für eine tolle Arbeit hier im Hintergrund geleistet wird. Von Stef, von Daniel, von Moni, von den Gesellschaftern, durch Balu und Teddy, Betreuer, Physios, alle. Beamer (Anmerkung: Sportmanager Moeser) Ich meine, wir waren hier alle zusammen, du weist, dass sie alle mit Herzblut involviert sind. Ich finde es schade. Sport ist grausam, dies ist leider ein Beispiel davon.“
Doch Sport ist oft auch das Ergebnis einer Entwicklung. Seit seinem Weggang vor vier Jahren versuchten oder versuchen insgesamt fünf Trainer die Panther auf Kurs zu halten, ohne Erfolg. Der AEV rangiert nach einer katastrophalen Spielzeit mit bisher 35 Saisonniederlagen aus 47 Spielen auf dem vorletzten Rang der DEL-Tabelle. Das letzte verbliebene Ziel ist es, nicht auf den letzten Platz abzurutschen, um den direkten Abstieg ins Unterhaus zu verhindern. Der Vorsprung auf Schlusslicht Bietigheim beträgt seit Sonntagabend nur mehr 7 Punkte bei neun verblieben Spielen. Es wird eine harte Mission. Bei der Verabschiedung am Mannschaftsbus hatte Stewart noch gute Worte für seine alten Weggefährten: „Kopf hoch, auch wenn es schwer ist. Wir werden uns wiedersehen“ Hoffen wir auf bald und in Liga 1.
Die Augsburger Panther haben heute Abend (19:30 Uhr) gegen Frankfurt die Chance mit einem Heimsieg zumindest die Hoffnung zu erhalten. Dann hieße es Zittern. Der Tabellen-14. muss bekanntermaßen auf den Meister der DEL2 warten, erst wenn feststeht ob dieser Kassel, Krefeld oder Dresden heißt ist klar ob zwei Teams den bitteren Weg antreten müssen.