Mitarbeitende führen Simulationstraining von lebensbedrohlichen Situationen am Klinikum Kempten

Im Klinikverbund Allgäu werden schwierige Situationen in Simulationen geübt und trainiert.

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An der Puppe werden Situationen trainiert und simuliert

Herr Müller“ soll heute operiert werden. Er liegt schon auf dem OP-Tisch im Einleitungsraum. Der Anästhesist sowie der Anästhesiepfleger kümmern sich bereits um die Einleitung der Narkose. Doch plötzlich hat „Herr Müller“ das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können. Er bekommt keine Luft. Ein akuter Notfall. „Herr Müller“ verschlechtert sich zusehends und die lebenswichtigen Funktionen sind akut bedroht. Das Anästhesie-Team muss schnell reagieren und beginnt sofort mit der Reanimation des Patienten. Den akuten Notfall hat eine Lungenembolie ausgelöst. „Herr Müller“ überlebt den Zwischenfall, dank dem schnellen und professionellen Reagieren und Agieren aller Beteiligten.

So oder so ähnliche Situationen können vorkommen – nicht sonderlich oft, aber sie passieren. Dann ist es jedoch überlebenswichtig, dass alle Beteiligten wissen was zu tun ist: Sie müssen richtig und gemeinsam reagieren um das Leben des Patienten zu retten.

Und genau das haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin am Klinikum Kempten in den letzten Wochen geübt.

„Herr Müller“ ist eine Simulationspuppe und der OP ein speziell hergerichteter Simulationsraum in der Krankenpflegeschule in Kempten. Als interdisziplinäres Team üben die Ärzte und Pfleger den Ernstfall.

„Die Simulationssituationen müssen so nah wie möglich an der Realität sein. Wir simulieren Notfallsituationen, wie sie auch im Klinikalltag auftreten können,“ erklärt Dr. Anne Schulz, Oberärztin und eine der Instruktoren des Simulationsteams im Klinikverbund. Es werden Fälle aus der Anästhesie und Intensivmedizin nachgestellt und geübt. In kleinen Teams durchlaufen die Ärzte und Pfleger das Training. Im Nachgang werden die Situationen videobasiert mit den Instruktoren sowie den Kollegen nachbesprochen.

Simulationstraining Ke 2
Von außen wird die Simulation beobachtet, überwacht und gesteuert

An dem Projekt hängt viel Herzblut und Engagement. „Wir sind sehr froh diese Übungen durchführen zu können“, sagt PD Dr. Florian Wagner, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin am Klinikum Kempten. „Für uns ist es sehr wichtig, dass alle sicher sind, wenn es zu schwierigen Situationen kommt. Davon hängt nicht selten das Leben unserer Patienten ab.“

Weitere Trainingstermine sind für November geplant, um allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das attraktive Training zu ermöglichen. Ähnliche Übungen gibt es als Schockraumtraining mit den Kolleg:innen der Notaufnahme und  Unfallchirurgie, als geburtshilfliches Training mit den Ärzt:innen der Gynäkologie/Geburtshilfe und den Hebammen, sowie ein allgemeines Reanimationstrainings für alle Mitarbeiter:innen des Klinikverbundes.