Ein Mord auf offener Straße, vor Zeugen und kaltblütig: Nach der tödlichen Attacke mit einem Samuraischwert in Stuttgart ist der Täter nun zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Der Richter ordnete am Montag zudem die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Im Juli 2019 hatte der nun 31-Jährige hatte seinen ehemaligen Mitbewohner mitten in einer Hochhaussiedlung und vor den Augen der Tochter des Opfers brutal getötet. Die Beweise waren unter anderem wegen Handyvideos von Anwohnern und eines Geständnisses des Mannes bei der Polizei eindeutig. Doch die große Frage nach dem «Warum» ist laut der Schwurgerichtskammer nur teilweise beantwortet. Ein Gutachter hatte den Angeklagten wegen Wahnvorstellungen als vermindert schuldfähig eingestuft. Mal habe der Mann behauptet, ein Prophet zu sein, mal habe er selbst Zweifel daran geäußert. Auch die Kammer kam letztlich zu dem Ergebnis, dass der Täter zum Zeitpunkt des Angriffs nur eingeschränkt Herr seiner Sinne gewesen ist.