Musikbox | Ein weiterer Meilenstein für den neuen Augsburger Kultur-Hotspot

Ein Zentrum für Kultur und Kreativwirtschaft: Das ist das Ziel der Stadtwerke Augsburg (swa), das sie mit dem historischen Gaswerksgelände verfolgen. Am Freitag wurde ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu dem neuen Augsburger Kultur-Hotspot gesetzt: Gemeinsam mit dem Augsburger Kulturreferenten Jürgen Enninger hat swa-Geschäftsführer Alfred Müllner und Architekt Johannes Eck den Startschuss für die Bauarbeiten zur Musikbox gegeben und einen symbolischen Grundstein gelegt.

Tageszeitung, Goldene Schallplatte, Baupläne und einen 3-D-Druck der Musikbox legen (v.li.) swa-Geschäftsführer Alfred Müllner, Kulturreferent Jürgen Enninger, der Leiter des Gaswerks Nihat Anac (swa) und Architekt Johannes Eck (Firma Pletschacher) in den symbolischen Grundstein des neuen Gebäudes am Gaswerk.
Foto: swa / Annika Heim

Die Musikbox wird ein fünfstöckiges Gebäude mit rund 50 Räumen für Musiker und Bands. Zudem entstehen Proberäume, die nicht dauerhaft an Mieter vergeben werden und somit stunden- oder tageweise angemietet werden können. Das oberste Stockwerk der Musikbox wird für Büros genutzt. Erstellt wird das Gebäude in einer sehr nachhaltigen, größtenteils vorgefertigten Holz-Hybrid-Bauweise.

„Die Musikbox ist ein weiterer Meilenstein, den wir jetzt auf unserem Gaswerksgelände für die Kultur und Kreativwirtschaft in Angriff nehmen“, freut sich swa Geschäftsführer Alfred Müllner über die Grundsteinlegung. „Damit können nun auch Musiker und Bands eine dauerhafte Heimat auf dem Gelände finden“, so Müllner. „Sie treffen hier auf einen kreativen Nährboden, mit Staatstheater, bildenden Künstlern, aber auch Start-Ups und Unternehmen der Kreativwirtschaft, Gastronomie und einem anregenden Freigelände.“ Das Gaswerk habe sich gerade auch in diesem schwierigen Corona-Jahr als Festival- und Veranstaltungsgelände bewährt. „Es ist bereits in den Herzen vieler Augsburgerinnen und Augsburger angekommen“, so Müllner.

Auch Kulturreferent Jürgen Enninger zeigt sich begeistert: „Unsere aktuelle Musikstudie hat gezeigt, Augsburg ist DER Standort für Livemusik in Deutschland. Daher unterstützen diese neuen Proberäume unsere Strategie zur Weiterentwicklung der Zukunftsfähigkeit und helfen jungen Musikerinnen und Musikern bei der Entscheidung für eine Karriere im Musicbusiness.“

„Ein fünfstöckiger Holzbau ist in Deutschland schon noch etwas ganz Besonderes“, erläutert Architekt Johannes Eck von Pletschacher Projects GmbH Co. KG, die den Wettbewerb für das Gebäude gewonnen hatte. Die Räume haben eine Größe jeweils zwischen 21 und 33 Quadratmeter und seinen auf die Bedürfnisse von Musikern und Bands zugeschnitten. Die Nutzfläche des fünfstöckigen Bauwerks beträgt knapp 2.000 Quadratmeter. Insgesamt werden 543 Kubikmeter Holz für den Bau benötigt – lediglich die Bodenplatte und das Treppenhaus werden betoniert. Die Bauzeit von rund sieben Monaten ist nur deshalb so kurz, weil die Bauteile bei Pletschacher in Dasing vorgefertigt und an Ort und Stelle zusammengebaut werden. „Der kurze Transportweg und die Tatsache, dass der Bau überwiegend aus Holz besteht, macht die sehr umweltschonende, nachhaltige Bauweise aus“, so Eck.

Musikbox öffnet 2022

Neben der traditionellen Befüllung des Grundsteins mit Tageszeitung, einem Satz Euro-Münzen sowie den Bauplänen, gespeichert auf einem USB-Stick, wurden symbolisch eine goldene Schallplatte sowie eine Ukulele mit in den Grundstein gelegt. Sie bilden nun buchstäblich das Fundament für die neue Musikbox. Jetzt beginnen die Bauarbeiten. Bis voraussichtlich Mai 2022 soll die Musikbox auf den Flächen der ehemaligen Westlichen Werkstätten fertiggestellt sein.

Mit der symbolischen Grundsteinlegung in Form einer Alubox gaben (v.li.) Kulturreferent Jürgen Enninger, Gaswerksleiter Nihat Anac (swa), Architekt Johannes Eck (Fa. Pletschacher) und swa-Geschäftsführer Alfred Müllner den Startschuss für den Bau der Musikbox auf dem Gaswerksareal. Foto: swa / Annika Heim

Das Gaswerk in Augsburg-Oberhausen ist ein Industriedenkmal von europäischem Rang. Es ist eines des am besten erhaltenen Gesamtensembles eines Gaswerks. Seit Ende 2015 entwickeln die Eigentümer swa zusammen mit der Stadt Augsburg das etwa 70.000 Quadratmeter große Gelände mit den historischen Industriekathedralen zu einem Zentrum für Kultur und Kreativwirtschaft. Anfang 2019 ist das restaurierte historische Ofenhaus mit einem neuen Anbau vom Staatstheater mit der Brechtbühne, dem Restaurant und zahlreichen Künstlern bezogen worden. Insgesamt sind bereits rund 80 Kulturschaffende auf dem Gaswerksareal sowie eine Reihe von Start-Ups sowie Unternehmen der Kulturwirtschaft.