Mutmaßlicher Kinderschänder flieht aus Coburger Landgericht

+++ Mann in Abwesenheit wegen mehrfache Missbrauchs zu langjähriger Gefängnisstrafe verurteilt+++

 

Am Montagvormittag flüchtete ein Häftling aus dem Justizgebäude in Coburg. Aktuell fahnden zahlreiche Polizeistreifen nach dem Mann.

Der 47-Jährige stand am Montagvormittag vor Gericht. In der Verhandlungspause, um kurz nach 10.30 Uhr, entwich er durch ein Fenster des Justizgebäudes in Coburg in unbekannte Richtung. Derzeit fahnden alle verfügbaren Polizeistreifen mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers sowie Polizeihunden nach dem Flüchtigen.

Der Mann wird wie folgt beschrieben:

  • zirka 180 Zentimeter groß
  • trug einen weinroten Pullover und eine schwarze Hose
  • hat schwarze Haare und einen schwarzen Bart
  • ist 47 Jahre alt und irakischer Staatsangehöriger

Personen, die Hinweise zum Aufenthaltsort des Geflüchteten machen können oder den Mann auf seiner Flucht beobachten konnten, werden gebeten, den Notruf 110 zu wählen.

Der Mann musste sich vor Gericht verantworten, da er  mutmaßlich seine beiden minderjährigen Töchter missbraucht haben soll. 

Justizministers Georg Eisenreich (CSU, 52 Jahre):

 

„Es ist nicht hinnehmbar, wenn Gefangenen die Flucht aus bayerischen Gerichten gelingt. Sicherheitslücken sind nicht akzeptabel.

 

Ich habe heute sofort veranlasst, die Hintergründe der Flucht zusammen mit der Polizei lückenlos und unverzüglich aufzuklären.

 

Es ist vollkommen richtig, dass die Polizei den Vorfall zum Anlass nimmt, gemeinsam mit der Justiz die Einsatzkonzeptionen zur Bewachung von Gefangenen zu überprüfen.

 

Zusätzlich habe ich heute angeordnet, dass jedes bayerische Gericht bis Ende der Woche zu den örtlichen Sicherheitskonzepten berichten muss.

 

Schon nach Regensburg hat das Justizministerium auf meine Anweisung die Gerichtspraxis in Regensburg aufgefordert, die Sicherheitsvorkehrungen vor Ort umgehend zu überprüfen und mögliche Maßnahmen zur Erhöhung der Gebäudesicherheit zu ergreifen. Außerdem habe ich damals angeordnet, einen umfassenden Sicherheitscheck für alle bayerischen Gerichte in Abstimmung mit der Polizei zu erarbeiten.“