Neue Pflichten für Vermieter: Kostenübernahme von CO₂-Emissionen

In Deutschland sollen Vermieter zukünftig einen größeren Teil der CO₂-Emissionen, die durch das Heizen der Wohnungen entstehen, tragen. Mit diesem Schritt will die Bundesregierung den Klimaschutz vorantreiben und Vermieter stärker in die Pflicht nehmen. Der folgende Artikel erläutert die Hintergründe der neuen Regelung und ihre Auswirkungen auf Vermieter.

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Symbolbild

Hintergründe

Die neue Regelung zur Kostenübernahme von CO-Emissionen ist eine direkte Antwort auf die wachsende Sorge um den Klimawandel und dessen Auswirkungen. Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein, und die Regierung sieht den Bereich der Gebäudeenergie als eine der wichtigsten Möglichkeiten, dies zu erreichen. 

  • Tatsächlich sind Gebäude in Deutschland für rund 40 Prozent der gesamten CO-Emissionen verantwortlich, wobei ein großer Teil davon durch das Heizen von Wohnungen entsteht. 

Um den CO-Ausstoß von Gebäuden zu reduzieren, hat die Bundesregierung verschiedene Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören unter anderem die Verpflichtung von Vermietern, klimafreundliche Maßnahmen bei der Modernisierung ihrer Immobilien zu ergreifen und einen Teil der Kosten für CO-Emissionen zu übernehmen, die durch das Heizen der Wohnungen entstehen. 

Die zweite Maßnahme wird jetzt als CO-Steuer umgesetzt, die die entstehenden Emissionen durch Heizkosten auf Mieter und Vermieter aufteilen soll. Mit der Zuteilung eines Anteils von bis zu 95 % der Kosten auf Seiten der Vermieter entstehen für diese in Zukunft neue Verpflichtungen.

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CO-Steuer soll Modernisierungen anregen

Die neue Regelung soll Vermieter dazu zwingen, energieeffizientere Maßnahmen bei der Modernisierung ihrer Immobilien zu ergreifen und so den CO-Ausstoß zu reduzieren. Dies kann der Einbau einer energieeffizienten Heizung oder die Dämmung des Dachs sein. 

  • Die genaue Höhe der Kosten, die Vermieter für die Steuer zahlen müssen, hängt von der Größe der Wohnung und dem CO-Ausstoß der Heizung ab. Werkzeuge wie dieser CO-Rechner für Vermieter können dabei helfen, zu berechnen, welche Modernisierungen sich finanziell statt der Kostenübernahme von hohen CO-Emissionen lohnen.

Die Vorgaben und Ziele für dieses Vorhaben wurden in dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) vom 1. Januar 2021 festgelegt und bereits mehrfach ergänzt. Die darin enthaltenen Verpflichtungen werden jetzt nach und nach umgesetzt. Seit dem 01. Januar 2023 sind diese neuen Entschlüsse der CO-Steuer inkraftgetreten.

Auswirkungen auf Vermieter

Für Vermieter bedeutet die neue Regelung zur Kostenübernahme von CO-Emissionen, dass sie bei der Modernisierung ihrer Immobilien klimafreundliche Maßnahmen ergreifen müssen, um den CO-Ausstoß zu reduzieren, oder entsprechend hohe Beträge für den Ausgleich hoher Emissionen zahlen müssen. 

  • Dies kann für Vermieter eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen, insbesondere wenn es um größere Maßnahmen geht, wie die Installation einer neuen Heizungsanlage oder die Dämmung des Dachs. 
  • Es gibt jedoch auch unterstützende Hilfsmittel für Vermieter, um energieeffizientere Maßnahmen zu ergreifen. Zum Beispiel gibt es verschiedene Förderprogramme, wie die der KfW, die Vermieter unterstützen können, um die Kosten für klimafreundliche Maßnahmen zu senken.

Wie hoch sind die Kosten für den CO-Ausstoß-Anteil?

Die Kosten bestimmen sich wie erwähnt an der Höhe des Ausstoß von CO-Emissionen von Wohngebäuden, welche wiederum auf die Größe der Wohnung und den dortigen Gebrauch der Heizung zurückzuführen ist. 

Je nach Stufe des CO-Ausstoßes werden die Kosten unterschiedlich auf Mieter und Vermieter aufgeteilt:

  • Liegen die Emissionen unter 12 kg/m² CO im Jahr, müssen die Mieter die Kosten vollständig zahlen.
  • Im Rahmen von 32 bis 37 kg/m² Ausstoß im Jahr werden die Kosten jeweils zur Hälfte getragen.
  • Bei einem hohen Ausstoß ab 52 kg/m² CO im Jahr müssen hingegen die Vermieter 95 % der Kosten zahlen.

Für welche Gebäude gilt die Maßnahme?

Die Regelung, Anteile des CO-Ausstoß von Heizungen zahlen zu müssen, trifft in diesem Umfang vor allem für Wohngebäude zu. 

  • Für manche Arten von Gebäuden, darunter Mietobjekte mit Denkmalschutz, treffen andere Regeln zu. Hier kann der Vermieter-Anteil ganz entfallen oder halbiert werden.

Bei gewerblich genutzten Immobilien ist bis zum Jahr 2025 zunächst eine 50 % Teilung der Kosten geplant. Gegen Ende 2025 soll auch für Nicht-Wohngebäude ein neues Stufenmodell für eine einheitliche Regelung entworfen werden.

Lohnen sich Modernisierungen für Vermieter, um die Kosten der CO-Steuer zu reduzieren?

Ob sich Investitionen in Modernisierungen für Vermieter lohnen, um die Kosten der CO-Steuer zu reduzieren, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Einerseits können durch energieeffiziente Maßnahmen Kosten eingespart werden, etwa durch eine bessere Dämmung der Immobilie oder durch den Einbau einer effizienteren Heizungsanlage. Diese Einsparungen können sich langfristig auszahlen und helfen, die zusätzlichen Kosten der CO-Steuer zu kompensieren.
  • Andererseits können die Kosten für die Durchführung von Modernisierungsmaßnahmen je nach Umfang und Art der Maßnahme sehr hoch sein. In manchen Fällen kann es sein, dass die Kosten für die Durchführung der Maßnahme höher sind als die langfristigen Einsparungen, die durch die Maßnahme erzielt werden. In diesen Fällen würde sich eine Modernisierung möglicherweise nicht lohnen, um die Kosten der CO-Steuer zu reduzieren.

Allerdings sollte beachtet werden, dass es in Deutschland verschiedene Förderprogramme gibt, die Vermietern dabei helfen können, die Kosten für Modernisierungsmaßnahmen zu reduzieren

  • So bietet beispielsweise die KfW-Bank zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für energetische Sanierungsmaßnahmen an. 
  • Auch einige Bundesländer und Kommunen besitzen spezielle Förderprogramme, um energieeffizientes Bauen und Sanieren zu unterstützen.

Vermieter sollten sorgfältig abwägen, ob die Kosten für eine Modernisierungsmaßnahme angemessen sind und ob die Einsparungen langfristig die Investition rechtfertigen. 

Dabei sollten sie unbedingt die Möglichkeiten der Förderprogramme in Betracht ziehen, um die Kosten der Maßnahme zu reduzieren. Die Regierung arbeitet aktuell darauf hin, mehr dieser Fördermittel verfügbar zu machen. In vielen Fällen lohnt sich die Modernisierung dank diesen, sowohl finanziell als auch für den Umweltschutz.

  • Werkzeuge wie ein CO-Rechner für Vermieter, die den Anteil der Kostenbeteiligung berechnen, sind gute Anhaltspunkte für die Berechnungen, welche Sanierungen sich auszahlen.

Fazit

Die neue Regelung zur Kostenübernahme von CO-Emissionen für Vermieter in Deutschland hat erhebliche Auswirkungen auf die Branche. Vermieter müssen nun klimafreundliche Maßnahmen ergreifen, um den CO-Ausstoß ihrer Immobilien zu reduzieren, oder entsprechend hohe Beträge für den Ausgleich hoher Emissionen zahlen. Diese Regelung ist Teil der Bemühungen der Bundesregierung, den Klimaschutz voranzutreiben und Deutschland bis 2050 klimaneutral zu machen.

Diese CO-Steuer schafft Anreize für Vermieter, energieeffizientere Maßnahmen zu ergreifen und Gebäude zu sanieren. Allerdings sollten Vermieter sorgfältig abwägen, ob die Kosten für eine Modernisierungsmaßnahme angemessen sind und ob die Einsparungen die Investition rechtfertigen. Dabei können CO-Rechner für Vermieter helfen, die Kostenbeteiligung zu berechnen.

Insgesamt ist die neue Regelung zur Kostenübernahme von CO-Emissionen ein wichtiger Schritt, um den Klimaschutz voranzutreiben und die Vermieter dabei stärker in die Pflicht zu nehmen. Es liegt jetzt an Vermietern, angemessene Maßnahmen zu ergreifen und dafür zu sorgen, dass ihre Immobilien energieeffizienter werden, um die zusätzlichen Kosten der CO-Steuer zu kompensieren und zum Klimaschutz beizutragen. Um Modernisierungen leichter umsetzen zu können, können sie auf Fördermittel für energieeffizientes Bauen zurückgreifen. 

 

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