Neues Przewalskipferd im Stadtwald Augsburg

Am Montag, den 3. Mai, kam der Przewalskipferdhengst „Xarope“ aus Tschechien im Stadtwald Augsburg an. Er ist der Ersatz für den im Januar an den Zoo Warschau zur Zucht abgegeben Hengst „Lars“.

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Am Montag, den 3. Mai, kam ein neues Przewalskipferd im Beweidungsprojekt des Landschaftspflegeverbands an. Der am 25. Oktober 2018 im Zoo Prag geborene Hengst mit dem Namen Xarope kam aus dem tschechischen Dolní Dobřejov – einer Außenstelle des Prager Zoos, die speziell zur Haltung von Przewalskipferden genutzt wird. „Wir hoffen, dass sich Xarope gut in unsere Hengstgruppe eingliedern wird“, sagt Norbert Pantel, Projektleiter beim Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg. Damit besteht die Augsburger Wildpferdherde wieder aus fünf Tieren.

Xarope ist in Augsburg übrigens das zweite Przewalskipferd aus Dolní Dobřejov – auch der im Jahr 2018 nach Augsburg gekommene „Ulaanbaatar“ stammt von dort. Ulaanbaatar hat sich inzwischen sowohl körperlich als auch in Bezug auf sein Verhalten hervorragend entwickelt und schickt sich an, langsam aber sicher die Führung der Augsburger Junggesellengruppe zu übernehmen. „Ulaanbaatar wird mit ziemlicher Sicherheit das nächste Pferd sein, das wir der Koordinatorin des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für einen Wechsel in eine Haremsgruppe vorschlagen werden“, erläutert Pantel.
„Der Prager Zoo, in dem Xarope geboren wurde, koordiniert übrigens das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für Przewalskipferde und führt auch schon seit 1959 das internationale Zuchtbuch für Przewalskipferde – eine Arbeit, die maßgeblich zur Rettung der letzten Wildpferde beigetragen hat“, ergänzt Barbara Jantschke, Direktorin des Augsburger Zoos. „Ohne die in den 1950er und 60er Jahren dort gesammelten Daten wäre es heute undenkbar, ein wirksames Zuchtmanagement durchzuführen.“

Der neue Junghengst Xarope wird solange in Augsburg bleiben, bis es alt genug ist, um im Rahmen des Zuchtprogramms in einem anderen Zoo für Nachwuchs zu sorgen. Auch in der Natur werden junge Przewalskipferdhengste im Alter von ein bis zwei Jahren von ihren Vätern aus ihrer Geburtsgruppe vertrieben und schließen sich dann sogenannten Junggesellengruppen an, in denen Sie die Verhaltensweisen lernen, die sie brauchen, um später mit einer Stutengruppe zusammenleben zu können. Im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm wird diesem natürlichen Verhalten mit dem Vorhalten reiner Hengstgruppen Rechnung getragen. Da der Platz in den Zoos aber begrenzt ist, befinden sich viele dieser Hengstgruppen in so genannten „Semi- Reservaten“ in Naturschutzgebieten, wie z.B. dem Beweidungsprojekt im Augsburger Stadtwald.

Der Augsburger Zoo unterstützt den Landschaftspflegeverband als Projektpartner beim Beweidungsprojekt bei Transporten und der tiermedizinischen Versorgung. Beim Beweidungsprojekt Stadtwald Augsburg sorgen die Przewalskipferde mit ihrem Fraßverhalten dafür, Heide und Kiefernwald im Gehege offen zu halten und den Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten.