Anstieg betrügerischer Anrufe in Oberbayern Süd
Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd wurde in den letzten vier Wochen eine deutliche Zunahme betrügerischer Telefonanrufe verzeichnet. Allein im April erbeuteten die Täter durch diese Maschen rund zwei Millionen Euro in Form von Bargeld und Wertgegenständen.
Methoden der Betrüger: Schockanrufe und falsche Beamte
Eine verbreitete Betrugsmasche sind die sogenannten „Schockanrufe“. Dabei geben sich die Täter telefonisch als Staatsanwaltschaft oder Polizei aus und behaupten, ein naher Angehöriger des Angerufenen sei nach einem Verkehrsunfall festgenommen worden. Die Freilassung sei nur durch Zahlung einer Kaution möglich.
In einer anderen Methode täuschen „falsche Polizeibeamte“ vor, dass in der Nachbarschaft Einbrüche verübt wurden. Sie überzeugen ihre Opfer, Bargeld und Wertgegenstände zur angeblichen Sicherstellung an einen Abholer zu übergeben, der sich als Polizist, Staatsanwalt oder Gerichtsvollzieher ausgibt.
Warnung vor wiederholtem Betrug in Garmisch-Partenkirchen
Ein besonders schwerwiegender Fall ereignete sich im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Hier wurden einem Mann Anfang April bei zwei aufeinanderfolgenden „Schockanrufen“ insgesamt über 1,4 Millionen Euro in Bargeld und Wertgegenständen abgenommen. Besonders besorgniserregend: Die erste Tat war bereits polizeilich gemeldet, und der Mann war über die Betrugsmasche informiert worden.
Ratschläge der Polizei zur Vermeidung von Betrug
Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd ermittelt in diesen Fällen und gibt folgende wichtige Hinweise:
- Übergeben Sie NIEMALS Bargeld oder Wertgegenstände an Ihrer Wohnadresse oder im öffentlichen Raum an unbekannte Personen!
- Die Polizei oder andere Ermittlungsbehörden würden Sie NIEMALS am Telefon zur Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen auffordern! Beenden Sie sofort das Gespräch und wählen Sie den Polizeinotruf „110“!
- Sprechen Sie in Ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis über Enkeltrick und Schockanrufe und sensibilisieren Sie Ihre Angehörigen zu äußerster Vorsicht!

