Paukenschlag bei WSA – Stadtratskandidatin Marcella Reinhardt tritt gut zwei Wochen vor der Wahl aus

Paukenschlag in der Augsburger Lokalpolitik. Wie Stadtratskandidatin Marcella Reinhardt mitteilte, tritt sie mit sofortiger Wirkung aus der Gruppierung “Wir sind Augsburg” (WSA) aus. Grund dafür sind die anhaltenden Diskussionen um die politische Gesinnung eines anderen Kandidaten der Liste.

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Beim Neujahrsempfang Mitte Januar zeigte sich Reinhard (rechts vorne) noch im Kreis der WSA-Kandidaten | Foto: Bruder

Gut zwei Wochen vor der Wahl setzte es einen Paukenschlag in der Augsburger Lokalpolitik. Verantwortlich für den Knaller war Marcella Reinhardt, Stadtratskandidatin auf der Liste von WSA. Die Vorsitzende des Regionalverbands Deutscher Sinti & Roma Schwaben e.V. war als ein “Zugpferd” in die Kampagne der Gruppierung um Alt-Bürgermeister Peter Grab eingezogen, die sie nun mit sofortiger Wirkung verlässt. Reinhardt hat ihren Austritt aus der Vereinigung erklärt.

“Politische Rechtslastigkeit” als Grund für das Aus

Als Begründung führte sie unter anderem an, dass sie bei ihrer Zusage für die Liste nicht gewusst hatte, dass ein Mitglied, dem immer wieder eine politische “Rechtslastigkeit” nachgesagt wird, ebenfalls dort kandidieren würde. Auch Grabs ehemalige Ausschussgemeinschaft mit der AfD wurde als einer der Gründe für den Rückzug begründet.

Über den Zeitpunkt für das Aus darf spekuliert werden, beide Punkte waren schon vor der Nominierung bekannt bzw. Grund für Spekulationen gewesen. Seitens der WSA-Führung vermutet man externen Druck, der unter anderem von dem OB-Kandidaten der Freien Wähler, Peter Hummel, gekommen sein soll. “Seit Jahren wird WSA und werden WSA-Mitglieder aus persönlichen Hass-Motiven einiger weniger Personen bekämpft.”, heißt es in einer Mitteilung und weiter: “Die Vorstände sind diese Art der Diffamierung in sozialen Medien inzwischen “gewohnt”, aber nicht jedes Mitglied hält diesem Mobbing stand. Wir haben Verständnis dafür, dass eine Vorsitzende des Verbandes der Sinti und Roma in keinster Weise sich öffentlich als rechts oder als Nazi bezeichnet wissen will – wie übrigens keines unserer Mitglieder. Marcella Reinhardt hat diesem Druck nicht mehr standhalten wollen und wir bedauern diese Entwicklung sehr.” Hummel weist den Vorwurf der Hetze eindeutig zurück. Er habe nur auf Punkte aufmerksam gemacht, die der problematisch finde.

Reinhardt würde Mandat annehmen

Reinhardt würde das Mandat bei einem entsprechenden Wahlergebnis als parteiunabhängige Stadträtin antreten und versuchen die von ihr verfolgten Ziele auf diesem Wege anzugehen.