Mittwoch, November 19, 2025
2.3 C
London

Polizeiaktion gegen mutmaßliche IS-Unterstützer – Frau in Ulm verhaftet

Am Mittwoch fand eine große Polizeiaktion gegen mutmaßliche Unterstützer des Islamischen Staats statt. Es wurden zahlreiche Objekte durchsucht und mehrere Personen festgenommen.

Polizeiaktion Gegen Mutmaßliche Is-Unterstützer - Frau In Ulm Verhaftet
Symbolbild

Die Bundesanwaltschaft hat heute (31. Mai 2023) aufgrund von Haftbefehlen des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs die deutsche Staatsangehörige Chahira A., den kosovarischen Staatsangehörigen Kujtim B., den deutschen Staatsangehörigen Alperen K., die türkische Staatsangehörige Cagla K., die deutsche und marokkanische Staatsangehörige Siham O., die deutsche Staatsangehörige Anna Y. und den deutschen Staatsangehörigen Harun Y. in Ulm (Baden-Württemberg), im Landkreis Neuwied (Rheinland-Pfalz), im Kreis Heinsberg (Nordrhein-Westfalen), in Bremen sowie im Rheinisch-Bergischen Kreis (Nordrhein-Westfalen) durch Beamte des Bundeskriminalamts, der Landespolizei Rheinland-Pfalz und des Polizeipräsidiums Köln festnehmen lassen.

Zeitgleich haben im Auftrag der Bundesanwaltschaft Durchsuchungsmaßnahmen in 19 Objekten in Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie in einem Objekt in den Niederlanden begonnen. Wie Innenminister Joachim Herrmann bestätigte, wurden auch 11 Objekte in Bayern im Bereich der Polizeipräsidien München, Oberbayern Nord, Oberbayern Süd, Mittelfranken und Unterfranken durchsucht. Die Ermittlungen richten sich gegen Personen, die Spenden zur Unterstützung von inhaftierten IS-Mitgliedern gezahlt haben sollen. Es wird ihnen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Herrmann: „Die Bayerische Polizei bleibt wachsam und tritt dem Extremimus in jeglicher Form entschlossen entgegen. Die Sicherheitslage in Deutschland und Bayern ist von einer anhaltend hohen Gefährdung durch den islamistischen Terrorismus geprägt. Bereits seit langer Zeit konstatieren die Sicherheitsbehörden eine hohe Gefahr jihadistisch motivierter Gewalttaten. Konkrete Erkenntnisse über einen bevorstehenden Anschlag bestehen bei uns aber derzeit nicht.“

Die Beschuldigten sind der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland (§§ 129a Abs. 1 Nr. 1, Abs. 5 Satz 1, § 129b Abs. 1 StGB) sowie teilweise des Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz (§ 18 Abs. 1 Nr. 1a AWG) dringend verdächtig.

Ihnen wird im Wesentlichen folgender Sachverhalt zur Last gelegt:

Die Beschuldigten gehören einem internationalen Netzwerk an, das die terroristischen Aktivitäten des “Islamischen Staates” (IS) in Syrien durch finanzielle Spenden gefördert hat. Seit 2020 warben zwei gesondert verfolgte Anhängerinnen des IS aus Syrien heraus auf Telegram-Kanälen für Geldzahlungen zugunsten der Vereinigung. In das Netzwerk eingebunden waren Finanzmittler, die Gelder sammelten und Konten oder digitale Spendenkassen zur Verfügung stellten. Über diese wurden in der Folge die gesammelten Geldbeträge an IS-Mitglieder in Syrien oder an von dort benannte Mittelspersonen transferiert. Die Zahlungen dienten dazu, den IS zu stärken. Die Gelder wurden insbesondere zur Verbesserung der Versorgungslage von in den nordsyrischen Lagern Al-Hol und Roj inhaftierten Angehörigen der Vereinigung genutzt. Teilweise wurde den Inhaftierten mit den Geldern die Flucht oder Schleusung aus den Lagern ermöglicht. Insgesamt wurden in der beschriebenen Weise mindestens 65.000 EUR an den IS in Syrien transferiert.

Die Beschuldigten waren als Finanzmittler in das Netzwerk eingebunden. Durch ihr Sammeln von Spenden und deren Weiterleitung an den IS nahmen sie eine zentrale Rolle innerhalb des Finanzierungsnetzwerkes ein.

Im Laufe des heutigen und morgigen Tages sollen die Beschuldigten dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der ihnen die Haftbefehle eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.

Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit einer Vielzahl weiterer an die Generalstaatsanwaltschaften Berlin, Celle, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Koblenz, München, Naumburg, Stuttgart und Thüringen abgegebener Ermittlungsverfahren. Diese Verfahren richten sich gegen Beschuldigte, denen Geldzahlungen an das Finanzierungsnetzwerk zugunsten des IS vorgeworfen wird. Seit den frühen Morgenstunden des heutigen Tages werden in dem Verfahrenskomplex in einer konzertierten Aktion bundesweit richterlich angeordnete Durchsuchungsmaßnahmen in mehr als 90 weiteren Objekten im Auftrag der jeweils zuständigen Generalstaatsanwaltschaft durchgeführt.

Die Maßnahmen sind das Ergebnis enger Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder. Im Einsatz sind über 1.000 Polizeikräfte des Bundeskriminalamts, der Landeskriminalämter der betroffenen Länder sowie örtlicher Polizeidienststellen der Länder.

Presse Augsburg
Presse Augsburg
Newsdesk der Presse Augsburg Medien-Redaktion.

Meistgelesen

Unfall auf Höhe Anwalting – Vollsperrung zwischen Mühlhausen und Rehling

Am Montagnachmittag kam es auf der Staatsstraße 2381 zwischen...

Radfahrer (34) überfallen – Großeinsatz mit SEK in Neuburg an der Donau

Am Montagnachmittag hat ein mutmaßlicher Raubüberfall in der Neuburger...

Verkehrsunfall in Augsburg: 14-Jähriger von Auto erfasst und mitgeschleudert

Bei einem Verkehrsunfall nahe der Tramhaltestelle Brunntal in der...

Polizeibericht Augsburg und Region vom 18.11.2025

Hier lesen Sie den Polizeibericht Augsburg und Region von heute

Polizeibericht Augsburg vom 17.11.2025

Hier lesen Sie den Polizeibericht Augsburg von heute

Neueste Artikel