Augsburg – Wie schon im Vorjahr konnte Polizeipräsident Michael Schwald im Rahmen der heutigen Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Kriminalstatistik 2019 eine sehr zufriedenstellende Sicherheitsbilanz für den Schutzbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord ziehen.
Für das vorangegangene Jahr belegt die bundesweit einheitlich geführte Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) erneut, dass die Menschen in Nordschwaben, auch im Vergleich mit den bayernweit hohen Sicherheitsstandards, in einer der sichersten Regionen Deutschlands leben. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Lebensqualität in einer Region aus, da diese neben wirtschaftlichen Einflüssen untrennbar mit der dortigen Sicherheitslage verbunden ist.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik ermöglicht einen Vergleich der Sicherheitslage verschiedener Regionen und wird objektiv durch drei Kennzahlen bestimmt: Die absolute Zahl der registrierten Straftaten, die Anzahl der begangenen Straftaten pro 100.000 Einwohnern (Kriminalitätshäufigkeitszahl) sowie der Aufklärungsquote. Alle drei Kennzahlen sind für den nordschwäbischen Bereich als hervorragend zu bewerten.
Mit 39.864 (2018: 40.159) registrierten Delikten war gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang der Gesamtstraftaten um 0,7% zu verzeichnen. Um einen belastbaren Vergleich der Kriminalitätsentwicklung zu ermöglichen, legte das Präsidium Schwaben Nord auch für das Jahr 2019 eine um die Zahl der ausländerrechtlichen Verstöße bereinigte Statistik vor. Die leichte Abnahme an statistisch erfassten Straftaten spiegelt sich auch hier wieder. Nach Abzug aller ausländerrechtlicher Verstöße war mit 37.999 Delikten (2018: 38.481) ein Rückgang um 1,3% zu verzeichnen. „Dies ist im zurückliegenden Zehnjahresvergleich der zweitniedrigste Wert. Umso bemerkenswerter ist dies, wenn man den Umstand berücksichtigt, dass die nordschwäbische Bevölkerung in diesem Zeitraum um mehr als 55.000 Einwohner gewachsen ist“, so Schwald.
Gekoppelt an die Zahl der Gesamtstraftaten verringerte sich im Vergleichsjahr 2019 auch die Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) in Nordschwaben. So fiel der Häufigkeitswert im Vergleich zum Vorjahr geringfügig um 63 Punkte auf 4.382 (2018: 4.445) an. Mit 4.177 Punkten blieb die um ausländerrechtliche Verstöße bereinigte KHZ erneut deutlich unter dem ohnehin schon hervorragenden bayernweiten Durchschnitt von 4.343. Die KHZ in Nordschwaben weist somit das neunte Jahr in Folge einen Wert unter der 5.000er Marke auf. Im zurückliegenden Zehnjahreszeitraum handelt es sich um den niedrigsten Jahreswert in Nordschwaben.„Neben dem abschreckendem Aspekt eines hohen Entdeckungsrisikos für potentielle Straftäter, ist die erfolgreiche Fallaufklärung für viele Opfer krimineller Handlungen enorm wichtig“, betonte Schwald. Messbar wird dieser Gradmesser durch die Aufklärungsquote (AQ). Auch bei dieser Größe braucht das Polizeipräsidium Schwaben Nord mit einer Aufklärungsquote von 71,9% (2018: 69,5%) einen Vergleich mit anderen Regionen Bayerns und Deutschlands nicht zu scheuen. Auch die bereinigte Aufklärungsquote mit 70,6% übertrifft die durchschnittliche bereinigte Aufklärungsquote in Bayern (65,0%) um über 5%. Getoppt wird dieser hervorragende Wert nochmals im Bereich der Stadt Augsburg, wo die bereinigte Aufklärungsquote sogar um 1,8 Prozentpunkte auf 72,0% verbessert werden konnte. In keiner anderen bayerischen Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern wurden prozentual mehr Straftaten aufgeklärt. „Es ist davon auszugehen, dass Augsburg damit erneut einen Spitzenplatz im Ranking der bundesdeutschen Städte über 200.000 Einwohner einnehmen wird“, ergänzte Schwald.
Zu den 28.675 in Nordschwaben aufgeklärten Straftaten konnten 20.633 Tatverdächtige ermittelt werden. Davon waren 15.794 (76,5%) Männer und 4.839 (23,5%) Frauen. Bei den um ausländerrechtliche Delikte bereinigten Straftaten waren 6.419 (31,1%) Tatverdächtige nichtdeutsch, wobei es sich in 2.163 Fällen um Zuwanderer handelte. Als Zuwanderer werden in der PKS Personen erfasst, die den Aufenthaltsgrund „Asylbewerber/Asylberechtigter“, „Duldung“, „Kontingent- /Bürgerkriegsflüchtling“ oder „Unerlaubt aufhältig“ haben. Der Anteil gemeldeterNichtdeutscher an der Bevölkerung im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord beträgt 13,4% (Stand: 31.12.2018).
Schwald betonte, dass die gefühlte Sicherheit innerhalb der Bevölkerung durchaus von den grundsätzlich positiven Statistikzahlen abweichen kann. Gerade öffentlichkeitswirksame Straftaten, wie das Tötungsdelikt vom 6. Dezember 2019 am Augsburger Königsplatz, tragen mitunter zu einer deutlichen Verunsicherung bei. Kernaufgabe der nordschwäbischen Polizei ist es deshalb, durch eine gute objektive Sicherheitslage das subjektive Sicherheitsempfinden der hier lebenden Menschen zu stärken. „Nur wer sich sicher fühlt, lebt gerne in einer Region. Und wir wollen, dass die Menschen gerne in Nordschwaben leben!“, so Schwald.
Nähere Informationen zur Kriminalstatistik, insbesondere auch zu den Entwicklungen in den Regionen, sind im aktuellen Sicherheitsbericht 2019 zu finden, der im Internet unter www.polizei.bayern.de/schwaben/kriminalitaet/statistik abrufbar ist.