Der Sportwagenhersteller Porsche plant den Abbau von rund 1900 Arbeitsplätzen an den Standorten Zuffenhausen und Weissach. Der Abbau soll bis 2029 erfolgen, berichtet die “Stuttgarter Zeitung” unter Berufung auf Personalchef Andreas Haffner und den Betriebsratsvorsitzenden Harald Buck.
Befristete Verträge laufen aus
Zusätzlich zu diesen Einsparungen hatte Porsche bereits zuvor entschieden, befristete Verträge nicht mehr zu verlängern. Seit Anfang 2024 laufen diese Verträge in der Produktion sukzessive aus. Laut Betriebsrat Harald Buck betraf dies bis Oktober bereits 1000 Stellen, weitere 1000 Verträge sollen in den kommenden Monaten auslaufen.
Umbruch in der Konzernspitze
Das Unternehmen steht nicht nur personell, sondern auch strukturell vor tiefgreifenden Veränderungen. Erst vor zwei Wochen entschied der Aufsichtsrat, Finanzvorstand und Vize-Chef Lutz Meschke sowie Vertriebschef Detlev von Platen abzusetzen. Wer die Nachfolge der beiden Manager antreten wird, ist derzeit noch offen.
Nur wenige Tage nach dieser Entscheidung, am 6. Februar, kündigte Porsche umfassende Maßnahmen an, darunter eine Umstrukturierung des Unternehmens sowie eine Erweiterung der Modellpalette um weitere Verbrennungsmotoren. Laut Unternehmensangaben werden diese Maßnahmen das operative Ergebnis im laufenden Jahr um etwa 800 Millionen Euro belasten.
Absatzprobleme in China – Taycan-Verkäufe brechen ein
Obwohl Porsche für das Geschäftsjahr 2024 insgesamt stabile Verkaufszahlen meldet, kämpft der Hersteller insbesondere auf dem chinesischen Markt mit erheblichen Rückgängen. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Absätze dort um 28 Prozent zurück.
Besonders betroffen ist das Elektro-Modell Taycan. Die Nachfrage nach hochpreisigen E-Fahrzeugen aus Europa bleibt in China gering, was sich deutlich auf die Verkaufszahlen auswirkt. So sank der Absatz des Taycan im vergangenen Jahr um ganze 49 Prozent. Porsche hatte bereits mehrfach betont, dass die Umstellung auf Elektromobilität langsamer voranschreite als erwartet.
Mit dem angekündigten Stellenabbau und den geplanten strukturellen Anpassungen will der Sportwagenbauer nun auf die veränderten Marktbedingungen reagieren.


