Mit einer überzeugenden Leistung an beiden Enden des Feldes gewinnt Ratiopharm Ulm nicht nur das Schwabenderby mit 94:60, sondern auch den direkten Vergleich. Somit zieht das Team um Topscorer George de Paula (19 Pkt) an den MHP RIESEN Ludwigsburg vorbei.
Die Anfangsphase war, wie es sich für ein Derby gehört, vom hohen Spieltempo geprägt. Die Murmel lief in der Anfangsphase bei den Ulmern hervorragend, die in der Halbfeldoffensive ordentlich auf das Gaspedal drückten. Aber auch nach gewonnen Bällen oder einem Defensivrebound schaltete das Team zügig um, symbolisch dafür das erste Highlight: L.J. Figueroa trieb den Ball und bediente per Alley-oop-Pass den einfliegenden Karim Jallow, der den Korbleger am Ende akrobatisch vollendete. Nach einem 6:0 Lauf tritt Ludwigsburg treffsicher aus dem Dreierbereich auf, verwandelte drei in Folge und glich aus. Die Uuulmer hingegen fanden überwiegend den Abschluss in Korbnähe. Justinian Jessup verwandelte nach knapp sieben Minuten den ersten Dreierversuch, während die Gastgeber bereits acht abfeuerten. Von Beginn an stimmte die Defensivbereitschaft – mit viel Energie und einer druckvollen Ganzfeldpresse verhinderte man den Ludwigsburger Flow und erzwang schwierige Würfe. Diese besagte Intensität zeigte sich auch am anderen Ende des Feldes. Nach zehn Minuten standen die Ulmer bereits bei sieben Offensivrebounds, Ludwigsburg hingegen bei drei Defensivrebounds. Dies mündete in einen weiteren Run (10:4), welcher nach dem ersten Viertel zu einer starken Ausbeute von 29 Punkten führte. Im zweiten Viertel blieben die Hausherren hauptsächlich von außen brandgefährlich (3er 6/15). Aber auch Distanzschütze Jessup (3er 2/2) demonstrierte sein weiches Händchen, strahlte bei jedem Ballbesitz große Gefahr aus und machte dem Begriff „Catch&Shoot“ alle Ehre. Danach generierte man zwar weiterhin gute Looks, konnte diese jedoch nicht nutzen und Ludwigsburg stellte mit einem 8:0 Lauf erneut auf Gleichstand. Unmittelbar danach schlugen die Ulmer zurück: Erst versenkte George de Paula einen Stepback-Dreier und danach vollendete Figueroa ein And-One-Play. Apropos And-One – eine Angriffssequenz später zog de Paula unnachahmlich zum Korb und schloss den Floater trotz Fouls erfolgreich ab. Kurz vor der Halbzeit entwickelte sich der Dreipunktewurf doch zu einem großen Faktor im Ulmer Spiel. Zwei Klepeisz Dreier hintereinander verbesserte nicht nur die Quote (3er 7/13), sondern brachte eine zweistellige Halbzeitführung (40:52, HZ.).
Deutliche Niederlage besiegelt Playoff-Aus der Angels Nördlingen
Zum Auftakt der zweiten Halbzeit machte es den Eindruck, dass die Hausherren besser aus der Kabine kamen und den Rückstand verkürzten. Aber nach zwei staubtrockenen Dreiern von de Paula war dieser Anschein schnellstens verflogen. Die Ulmer spielten sich in der Folge sowohl offensiv als auch defensiv in einen Rausch, erschwerten weiterhin die Wurfversuche und zeigten sich im Gegenzug effizient und abgeklärt. Wenn der Ball mal nicht im Netz zappelte, generierte das Team hauptsächlich in Person von Herkenhoff (sechs OR) und Williams (drei OR) immer wieder zweite Chancen. Nachdem der Vorsprung unmittelbar vor dem Schlussabschnitt auf 24 Punkte anwuchs, war der Gewinn des direkten Vergleichs plötzlich in realistischer Nähe. Ein Name darf beim Ulmer Offensivfeuerwerk jedoch nicht fehlen: Youngster Pacôme Dadiet fing ebenfalls Feuer, traf drei seiner vier Versuche von außen und war ebenfalls an diesem spielentscheidenden Run maßgeblich beteiligt. Während die RIESEN den Touch von dort verloren, stieg die orangene Dreierquote weiter an (11/24 – 45,8%). Die Ulmer dominierten weiterhin in allen Belangen, traten über die gesamte Spieldauer beeindruckend auf und zwei Minuten vor Ende stellte Christen mit einem weiteren Dreier auf eine 31-Punkteführung, welche für den direkten Vergleich reichen würde. Ein Monsterblock von de Paula und ein anschließender Slamdunk von Williams demonstrierte kurz vor Spielende einmal mehr die heutige Dominanz und rundeten ein aus Ulmer Sicht großartiges Derby ab.

