Big-Time-Shots, spektakuläre Dunks und ein echter Overtimekrimi. Vor ausverkaufter Kulisse unterliegt Ratiopharm Ulm Aufsteiger RASTA Vechta mit 102:106.

„Das notwendige Energielevel von Anfang an aufs Feld bringen“, ließ es Ulms Head Coach Anton Gavel im Vorfeld dieses Spiels verlauten und sah das seine Mannschaft dem zunächst Taten folgen ließ. Die eigenen Größenvorteile unter dem Korb gefunden und ausgenutzt, kamen die Ulmer auch über das schnelle Umschaltspiel und Karim Jallow früh ins Laufen (14:7, 4.). Aufsteiger Vechta gab in der Folge erste Kostproben der Wurfqualität von außen und startete bei offensiv strauchelnden Hausherren einen 13:3-Run zum ersten Führungswechsel. Beim Stand von 23:22 nahm das stark offensivgeprägte Duell dann weiter Fahrt auf. Wenn sie offensiv ins Laufen kamen, zeigten die Ulmer gerade über L.J. Figueroa (9 Pkt), dass sie im Tempo kaum zu stoppen waren. Hingegen viel Geduld für die 24-Sekunden-Uhr hatten die Gäste aus Vechta, erarbeiteten sich über Rebound- und Größenvorteile von Youngster Johann Grünloh und Shootingpower von Ex-Ulmer Joschka Ferner (10 Pkt-2/5 3P) nach vier Führungswechseln ein erstes Polster zur Halbzeit (42:46).
Frisch aus der Halbzeit holte Trevion Williams mit einem Slam-Dunk die ausverkaufte Kulisse zurück ins Spiel und bereitete per No-Look-Pass für den stark aufspielenden George de Paula vor (53:54, 23.). Von der spielerischen Qualität unbeeindruckt, blieben die Niedersachsen bei ihrem bekannten Spiel, bestraften die Nachlässigkeiten unter den Brettern, um den alten Vorsprung zu verwalten und bis zum Ende des dritten Viertels auszubauen (65:73). Im 17-jährigen Noa Essengue fanden die Ulmer im Schlussabschnitt einen Zielspieler, der durch seine enorme Athletik bei 2,05m-Körpergröße für starke Durchschlagskraft zum Korb (11 Pkt) und dann auch wichtige Rebounds (3) sorgte (74:77, 33.). Weiter drauf und dran den Führungswechsel zu erzwingen, ließ sich die Mannschaft von Anton Gavel auch nicht von den stetigen Antworten von Topscorer Tommy Kuhse (21 Pkt) und kam zum ersehnten Ausgleich (89:89, 39.). Die ausverkaufte Ratiopharm Arena stand nun zum letzten Angriff und sah wie George de Paula den Ball unter dem Aufschrei der 6.000 in die Maschen drosch. Bei 1,3 Sekunden Restspielzeit schien der Sieg fast sicher, doch einer hatte etwas dagegen: Ex-Ulmer Joschka Ferner ging im letzten Moment nach oben und traf den Big-Time-Shot zur Verlängerung.
Ulms Head Coach Anton Gavel war nach dem Spie naturgemäß nicht zufrieden: „Glückwunsch an Trainer Harrelson, am Ende hat Vechta verdient gewonnen. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt, allen voran zu viele Offensivrebounds zugelassen, zehn an der Zahl. Wir waren physisch nicht auf Augenhöhe, insbesondere Grünloh hat uns Probleme bereitet. Dennoch hatten wir zum Schluss die Chance, das Spiel zu gewinnen, aber standen uns mit einigen Fehlern selbst im Weg. Auch in der Verlängerung lagen wir vier Punkte vorne und konnten es nicht ins Ziel bringen. Jetzt geht es darum, im nächsten Spiel die Fehler abzustellen und eine Reaktion zu zeigen.”
Schon in zwei Wochen können die Ulmer ihr eigenes Publikum wieder begeistern. Das Derby gegen die Tigers Tübingen ist bereits zwei Wochen vor der Begegnung am 27.01. ausverkauft. Tickets für ein BBL-Heimspiel gibt erst wieder für das Spiel am 13.02. gegen die Veolia Towers Hamburg.

