Nach zwölf Tagen Spielpause steht für Ratiopharm Ulm der nächste Prüfstein bevor. Gegen Heidelberg geht es nicht nur um Punkte, sondern auch um das richtige Playoff-Momentum.
Regeneration trifft Wettkampfmodus
Nach dem überragenden Heimerfolg gegen Oldenburg musste das Team von Ty Harrelson eine ungewohnte zwölftägige Spielpause einlegen – eine Zäsur im dichten BBL-Kalender. „Am Anfang haben wir die Zeit genutzt, um zu regenerieren. Dennoch mussten wir unsere Intensität im Training hochhalten, um weiterhin auf dem hohen Level mithalten zu können“, erklärt Ulms Cheftrainer Harrelson mit Blick auf die Herausforderung, Spielrhythmus und Erholung in Einklang zu bringen.
Mit Heidelberg, Bamberg und Hamburg stehen nun die letzten drei Hauptrundengegner fest – ein anspruchsvolles Trio auf dem Weg in die Playoffs.
Ziel: Auswärtsstärke und Momentum
Zwei der verbleibenden drei Spiele sind Auswärtspartien. Eine Gelegenheit für Harrelsons Team, ein wichtiges Signal zu setzen: „Wir haben jetzt noch zwei Auswärtsspiele vor den Playoffs, in denen wir zeigen können, dass wir auch auswärts performen können. Wir wollen den richtigen Rhythmus finden und ein Momentum aufbauen, das wir in die Playoffs mitnehmen können.“
Insbesondere das Hinspiel gegen Heidelberg wirkt noch nach – damals sorgte Ex-Uuulmer Danny Jansson mit seiner Mannschaft als einziges Team für eine Heimniederlage der Ulmer in der ratiopharm arena. Die Revanche am Samstagabend ist also mehr als nur ein sportlicher Pflichttermin: Es geht um die Tabellenspitze, Prestige – und die richtige Formkurve.
„Heidelberg hat uns im Hinspiel bezwingen können, wir wissen, wie energisch sie spielen können. Sie stecken mitten im Kampf um die direkte Qualifikation – es wird spannend“, warnt Harrelson.
Heimrecht gesichert – aber das Ziel ist mehr
Ein Sieg gegen Heidelberg würde Ratiopharm Ulm nicht nur die Revanche sichern, sondern auch Tabellenplatz zwei festigen – und damit das Heimrecht in einem möglichen Halbfinale. Doch Harrelson will den Blick auf die Tabelle bewusst nicht zu sehr in den Vordergrund rücken: „Um ehrlich zu sein schaue ich nicht so viel auf die Tabelle und auf mögliche Konkurrenten. Wir möchten unsere Spiele jetzt gewinnen, um ein positives Momentum zu erzeugen, das uns in den Playoffs hilft.“
Die Zahlen sprechen für Ulm
Mit einer Wurfquote von 48,8 Prozent stellt Ulm die treffsicherste Offensive der Liga und ist auch aus der Distanz kaum zu stoppen: 39,2 Prozent ihrer Dreierversuche finden den Weg durch die Reuse – ebenfalls Ligabestwert. Damit rangieren die Ulmer auf Rang zwei der besten Offensivteams der BBL.
Die MLP Academics Heidelberg stehen mit 45,8 Prozent Feldtrefferquote auf Rang sieben. Vor allem aus dem Zweipunktebereich (54,5 Prozent) zeigen sie sich effizient, von der Dreierlinie fällt jedoch nur knapp jeder dritte Wurf (32 Prozent).
Heidelberg kämpft um direkte Playoff-Qualifikation
Für Heidelbergs Coach Danny Jansson verläuft die Saison bislang überaus erfolgreich. Nach dem Abstiegskampf im Vorjahr hat sein Team nun realistische Chancen auf eine direkte Playoff-Teilnahme. Nach 29 Spielen stehen die Academics bei 16 Siegen – Platz sechs aktuell, mit Potenzial nach oben wie nach unten.
Angeführt wird das Team von den US-Amerikanern Damariae Horn, Ryan Mikesell und Marcus Weathers. Mikesell überzeugt mit 14,6 Punkten, 5,6 Rebounds und 3,2 Assists pro Spiel, während Horn als Spielgestalter auf 14,1 Punkte kommt. Weathers liefert 11,9 Punkte und ist mit 1,9 Steals pro Spiel einer der effektivsten Verteidiger der Liga.
Zudem stehen mit Osun Osunniyi (1,3 Blocks) und Bakkary Dibba (1,0) zwei der besten Shotblocker der Liga unter dem Heidelberger Korb – die Zone ist gut abgesichert.
Showdown mit Bedeutung
Wenn Ulm am Samstag in Heidelberg antritt, treffen zwei formstarke Teams mit unterschiedlichen Ausgangslagen aufeinander – der eine mit Blick auf die Tabellenspitze, der andere im Kampf um die direkte Playoff-Teilnahme. Doch beide eint ein Ziel: das perfekte Momentum für die heiße Saisonphase.
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