Regionalliga-Auftakt | FC Memmingen startet gegen Heimstetten

Die Fußball-Regionalliga Bayern startet am Donnerstag mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem TSV Aubstadt und Unterhaching in die neue Saison. Für den FC Memmingen (FCM) geht es am Freitag (19 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim SV Heimstetten los.© Patrick Hörnle

Viele sprechen von der „attraktivsten Regionalliga, die es je gab“. Die stärkste, wenn man die Besetzung mit 20 Mannschaften als Maßstab nimmt, ist es auf jeden Fall. Es wird eine Mammutrunde, gleich am Anfang mit etlichen „englischen Wochen“, also mit der Doppelbelastung zweimal pro Woche antreten zu müssen.

Wundertüte Regionalliga

Als Meisterschaftskandidaten werden von der Konkurrenz der FC Schweinfurt und die SpVgg Bayreuth genannt. Dazu die beiden Drittliga-Absteiger FC Bayern München II und SpVgg Unterhaching. Dieses Quartett wird auch nach Einschätzung von FCM-Cheftrainer Esad Kahric ganz vorne landen. Das letztjährige Spitzenteam Viktoria Aschaffenburg und die unter Profibedingungen arbeitenden Zweitvertretungen der Bundesliga-Clubs FC Augsburg, SpVgg Greuther Fürth und 1. FC Nürnberg dürften zusammen mit den genannten Topfavoriten innerhalb der Liga eine Klasse für sich bilden.

Der größere Rest des Feldes äußert sich zurückhaltend, auch weil keiner so recht weiß, wo er nach der langen Corona-Zwangspause sportlich steht. Bemerkenswert ist die Aussage aus Buchbach „Tabellenführer im unteren Drittel werden zu wollen – das bedeutet den Klassenerhalt“. Dieses Ziel wird auch von den meisten Clubs der Regionalliga genannt, die faktisch die Zwischenstufe zwischen Spitzenamateuren und bezahltem Fußball bildet. In diesen Chor stimmt Kahric mit ein: „Für uns geht es ausschließlich darum, den Klassenverbleib so schnell wie möglich zu realisieren. Das wird nicht einfach in dieser starken Liga“. Drei müssen runter in die Bayernliga, zwei weitere über die Relegation ihren Platz verteidigen.

Wie die Memminger Startelf beim Auftakt in Heimstetten rund um die gesetzten Routiniers Timo Gebhart und Martin Dausch aussehen könnte, ließ sich selbst bei der Generalprobe beim Allgäuer Brauhaus-Cup am vergangenen Wochenende noch nicht absehen, zu lang war die Ausfallliste. Zumindest zwei verschiedene Spielsysteme waren deutlich zu erkennen und wurden im Turnier noch einmal in unterschiedlicher personeller Besetzung einstudiert: Eine offensive Variante mit Dreier-Kette hinten und eine defensive Kontertaktik mit einem Fünfriegel hinten. Zumindest Strafstöße konnten schon mal fleißig geübt werden. Bei 4:1 gegen den gastgebenden FC Kempten waren im Spiel (1:1) und anschließenden Elfmeterschießen zum einen alle FCM-Schützen erfolgreich. Zum anderen entschärfte Torhüter Mustafa Özhitay drei Kemptner Versuche. Im Endspiel gegen den FV Ravensburg gab es einen wahren Elferkrimi, in dem ausgerechnet, der zuvor dreimal sichere Schütze Gebhart den entscheidenden Elfer vergab (8:9). Kahric selbst sah es nur per Video, weil er erst am Montag vom Lehrgang zu Verlängerung seiner Trainer-A-Lizenz zurückkehrte.

Zuschauerfrage weiter ungeklärt

Noch völlig offen ist immer noch, wie viele Fans bei FCM-Heimspielen in die Arena dürfen (Fassungsvermögen eigentlich 5.000). Der Verein hat zwar bei der Stadt Memmingen betragt, 1.500 Zuschauer einlassen zu dürfen, was angesichts der auch schon in Kürze anstehenden Begegnungen gegen den FV Illertissen und den FC Bayern München II finanziell wichtig wäre. Eine Woche vor dem ersten Heimauftritt gegen den SC Eltersdorf gibt es trotz Nachfrage noch keine Zuschauer-Entscheidung seitens des zuständigen Ordnungsamtes, das sich bislang wenig kooperativ zeigt. Das aktuelle Rahmenkonzept Sport der bayerischen Staatsregierung sieht vor, dass bis zu 1.500 Zuschauer möglich sind – im Grundsatz maximal 200 auf Stehplätzen, der Rest auf fest zugewiesenen Sitzplätzen. Ausnahmen von dieser Regelung sind laut Bayerischen Fußballverband nach Rücksprache mit dem Innenministerium möglich und werden anderswo bereits praktiziert, beispielsweise in Aubstadt, wo bei einem Fassungsvermögen von 3.000 Zuschauern 800 Fans auf Stehplätzen und 200 auf Sitzplätzen gestattet wurden. Der FCM hofft, die Sitzplatztribüne in der Arena wenigstens zur Hälfte besetzen zu können und dazu 1.000 Stehplätze genehmigt zu bekommen. Wenn Tageskarten verkauft werden dürfen, können diese dann ab sofort auch online erworben werden. In den vergangenen Tagen gab es noch vermehrt Anfragen, ob noch Dauerkarten erworben werden können. Der Verkauf ist aber abgeschlossen. 440 Saisontickets wurden abgesetzt. Weitere sind aus organisatorischen Gründen nicht möglich.

Information: Das FCM-Auswärtsspiel in Heimstetten kann im kostenlosen Internet-Livestream von Sporttotal.TV verfolgt werden. Den Zugangslink gibt es unter www.fc-memmingen.de.

FC Memmingen – Regionalliga Saison 2021/2022

Obere Reihe von links: Gabriel Galinec, Kian Fetic, Arjon Kryeziu, Tobias Schmölz, Gökhan Kilic, Martin Dausch, Timo Gebhart, Jannek Brüderlin, Roland Wohnlich, David Remiger, Nicolai Brugger, Pascal Maier, Oktay Leyla.

Die Mittelreihen von links: Timo Hirschle, Stefan Inthal, Amer Dedic, Robin Baumberger, Mustafa Özhitay, Maximilian Beinhofer, Jonas Brüderlin, Michael Singer, Thilo Wilke, Luca Boyer.

Untere Reihe von links: Matthias Moser, Hasan Akcakaya, David Mihajlovic, Dennis Picknik, Yannick Scholz, Emirhan Baysal, Nico Fundel, Lukas Bettrich, Jakob Gräser.

ass