Von sechs Punkten auf Hertha BSC blieben dem FC Augsburg nach dem Spiel am Karsamstag noch drei. Der Hauptstadtclub klettert dank eines sehenswerten Treffers von Serdar auf einen Nichtabstiegsrang. Der FCA muss weiter um den Klassenerhalt kämpfen.
„Aktuell sind es sechs Punkte auf die Hertha. Jeder kann rechnen, von 3 bis 9 Punkte ist alles möglich. Wir wollen alles daransetzen, dass es neun Punkte werden“ so FC Augsburg-Trainer Weinzierl vor dem Karsamstagsspiel. Auch wenn die Partie noch nicht DAS Endspiel für die beiden Kontrahenten ist, vorentscheiden Charakter hatte diese schon. Mit einem weiteren Erfolg wäre den Schwaben der Klassenerhalt wohl nur noch rechnerisch zu nehmen, für die Hauptstädter würde die Luft dadurch noch dünner. Der FCA wollte dabei nicht auf den Zufall ankommen lassen und brachte mit Gregoritsch (nach Corona in München erst von der Bank) und Finnbogason frische Kräfte für die Offensive. Insgesamt waren es vier frische Kräfte bei den Hausherren.
Gut angefangen, aber…
Nach zuletzt zwei Heimsiegen und dem guten Auftritt beim FC Bayern starten sie mit reichlich Selbstvertrauen und Offensivdrang in die Begegnung. Schon früh kamen die Zirbelnuss-Kicker so zu ersten Chancen, die beste vergab Finnbogason in der 12. Spielminute. Der Isländer war nach einer Hereingabe von Maier sichtlich überrascht, wie frei er von Herthas Hintermannschaft gelassen worden war. Wenig später war die starke Anfangsphase der Rot-grün-weißen aber bereits beendet und Berlin im weiteren Verlauf aber zu seinen Spielanteilen. In einer zerfahrenen ersten Halbzeit sollte es nach mehreren Halbchancen bis zur 35. Spielminute ehe wieder ernsthafte Gefahr für eines der beiden Tore bestand. Nach einem Foul von Boyata hämmerte Augsburgs Gregoritsch den Ball aus rund 30 Metern aber letztlich doch knapp über das Gehäuse.
Hertha nützt Augsburger Nachlässigkeit
Ein Punkt war heute besonders für Hertha BSC zu wenig, dies schien Traineroldie Magath seiner Truppe in der Pause auch klargemacht zu haben. Mit viel Schwung kamen die Blau-weißen zurück aus der Kabine und zur Führung. Der FC Augsburg verschenkte einen Einwurf in der eigenen Hälfte, über Selke und Richter kam der Ball zu Serdar, der mit einem feinen Hackentrick das 0:1 erzielen konnte (49.). Augsburg antwortete mit wütenden Angriffen und schnellen neuen Kräften. Eben erst eingewechselt hätte Vargas für den Ausgleich sorgen können, sein Kopfball verpasste aber das Ziel.
Der FCA war bemüht, tat sich aber unglaublich schwer sich in gefährliche Abschlusspositionen zu bringen. Hätte Selke eine gute Viertelstunde vor dem Ende eine der wenigen Berliner Offensivaktionen mit einem Distanzschuss aus 20 Metern genützt, wäre hier wohl die Vorentscheidung gefallen, so stand der Ausgang des Spiels hier noch lange nicht fest. Mit hohem Einsatz und viel mannschaftlicher Geschlossenheit gelang es dem BSC aber den FC Augsburg aus der Gefahrenzone zu halten, dem Distanzschüsse und Direktabnahmen als Werkzeuge übrigblieben. Ein Versuch von Iago (77.) war allerdings die einzige Annäherung mit etwas Erfolgsaussicht in der Schlussphase. Der Schuss des Brasilianers sauste über die Querlatte. Am Ende war es zu wenig. Hertha genügte ein einziger Geistesblitz und ein gepflegter (Abstiegs-) Kampf, um gegen zu wenig druckvolle Fuggerstädter drei Punkte einzufahren.
Rückschlag für den FCA
Nach zuletzt zwei Heimsiegen musste der FCA wieder einmal einen Rückschlag einstecken und die eigene Arena als Verlierer verlassen. In Schwaben muss man sich auf weitere Spiele im Abstiegskampf einstellen. Der Vorsprung auf Stuttgart (0:0 in Mainz) auf dem Relegationsrang beträgt nur noch vier Zähler, Hertha BSC klettert durch den Erfolg auf den ersten Nichtabstiegsrang.
FC Augsburg : Gikiewicz – Gumny (73.Framberger), Gouweleeuw, Oxford (84. Zeqiri), Iago – Maier (73. Moravek), Dorsch, Hahn, Pedersen (57. Vargas) – Gregoritsch, Finnbogason (57. Pepi)
Hertha BSC: Lotka – Pekarik, Boyata, Kempf, Plattenhardt – Ascacibar, Tousart, Serdar, K.-P. Boateng (69. Stark), Richter (69. Kade) – Selke
Tore: 0:1 Serdar (49.)
Gelbe Karten: Oxford, Gumny, Framberger | Selke, Boateng, Richter
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Zuschauer: 28.533
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