Schwacher Auftakt kostet Ulmer Basketballern den Sieg gegen direkten Konkurrenten Würzburg

ratiopharm ulm verschläft das erste Viertel und verliert trotz starker Schlussoffensive gegen die Würzburg Baskets.

Head Coach Anton Gavel fasste den Spielverlauf nach dem Spiel treffend zusammen: „Die erste Halbzeit war inakzeptabel. Das wir uns zurückgekämpft haben war schön und gut, aber wenn du am Ende 20 Turnover produzierst und 13 Second-Chance-Points zulässt, gewinnst du solche Spiele nicht.“ Mit flinken Fingern klauten die Gäste 15mal den Ball und sicherten sich in Kombination mit den Offensivrebounds neun Würfe mehr als der Gegner. 

Offensiv im Spiel begannen die Ulmer das erste Viertel, spielten eigene Angriffe bei guter Ballbewegung erfolgreich aus. Nach fünf Minuten erlaubten sich die Hausherren zwei Ballverluste, die für den weiteren Verlauf folgen haben sollten, denn der Rhythmus war damit dahin. Während die Ulmer in der Folge zahlreiche Wurfchancen liegen ließen und auch entscheidende Offensivrebounds gewährten, drückten die Mannschaft von Sasa Filipovski offensiv aufs Gaspedal (13/19 Würfe). Nachdem Würzburg sich bis zum Ende des ersten Abschnitts 13:29 in Front brachte, starteten die Hausherren einen 6:2-Run, um sich wieder in Schlagdistanz zu bringen. Aber wie zu Beginn folgte auf einen besseren Start ein Ballverlust (11:1-1.HZ). Schnelle Hände brachten den Baskets bis zur Pause sieben Steals ein, die kaltschnäuzig ausgenutzt wurden und die 20-Punkte Führung brachten. Vor allem über den Drei-Punkte-Wurf (6/8) und einen agilen Cameron Hunt war es ein starker Auftritt der Unterfranken. Mit zwei schnellen Dreiern zum Schluss, inklusive Buzzer-Beater von Juan Nunez gingen die Ulmer in die Pause (36:49). 

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Foto: PM BBU

Die Ulmer Reaktion folgte: Zwei erfolgreiche Dreier leiteten eine umkämpfte zweite Halbzeit ein. Mit der nötigen Intensität in der Defensive steigerte sich die Mannschaft von Anton Gavel an beiden Enden des Feldes und arbeitete sich heran. Mit dem BBL-Debütanten Bruno Caboclo und dessen starken Aktionen zum Korb, kamen die Ulmer wieder auf zehn Zähler heran (50:60, 26.). Gerade weil der Brasilianer weiter attackierte und von seinen Mitspielern gut in Szene gesetzt wurde, war der Rückstand nach dem dritten Viertel erstmals wieder einstellig (59:68). Der Schlussabschnitt startete zunächst punktearm, ehe ratiopharm ulm das Spiel an sich zu reißen schien. Kapitän Tommy Klepeisz leitete mit einem Vier-Punkt-Spiel die Drangphase seiner Mannschaft ein, die sich spektakulär und mit einem 10:3-Run zurückpowerte. Angeführt vom starken Caboclo (20 Pkt) hatten die Ulmer auf alle Aktionen eine Antwort parat und waren drauf und dran, das Spiel endgültig zu drehen (76:78, 38.). Als die Gastgeber dann 60 Sekunden vor Schluss für den Ausgleich ansetzten, folgte ein Ballverlust, aus dem ein technisches Foul resultierte. Ein Dreier von Xeyrius Williams machte den Deckel auf eine ereignisreiche Partie. Endstand 84:91.

Auch beim BBL-Debüt geht Neuzugang Bruno Caboclo als Topscorer voran (20 Pkt), liefert seinem Team bei effektiver Quote aus dem Feld (8/12) auch vier Rebounds. Brandon Paul kommt auf eine Ausbeute von 18 Zählern bei starker Wurfquote (7/10).
 

Ulms Head Coach Anton Gavel: „Glückwunsch an Sasa und seine Mannschaft. Was wir in den ersten zehn bis fünfzehn Minuten gezeigt haben, war inakzeptabel. Wir waren nicht bereit zu spielen und hatten im ersten Viertel die falsche Einstellung. In so einem Spiel musst du mehr wollen als dein Gegner, das war heute nicht der Fall. Würzburg hat uns in Eins-gegen-eins Situation enorm wehgetan. Als das Spiel enger wurde, haben wir Offensivrebounds zugelassen und keine guten Entscheidungen im Abschluss getroffen. Wenn du mit 20 Punkten in Rückstand gerätst, kannst du dich glücklich schätzen, noch die Chance auf den Sieg zu haben. Am Ende hat es nicht mehr gereicht“