Schwarz-grüne Stadtregierung in Augsburg – So könnte die neue Referentenriege aussehen

Augsburg wird ab Mai eine neue Regierungskonstellation bekommen. Die von der neuen Oberbürgermeisterin Eva Weber angeführte schwarz-grüne Referentenriege wird ohne Kollegen von der SPD auskommen. Doch wer könnte künftig mit Weber am Tisch Platz nehmen? Wir haben uns in einer vorsichtigen Prognose versucht.

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Noch laufen bei der künftigen OB Eva Weber und den schwarz-grünen Bündnispartnern die Überlegungen | Foto: Christoph Bruder

Mit dem Ausscheiden der SPD aus der Augsburger Stadtregierung ist jetzt schon klar, dass der bisherige Sozialreferent und 3. Bürgermeister Dr. Stefan Kiefer ebenso wenig wie sein Parteigenosse Dirk Wurm (Ordnungs-und Marktreferent) künftig unter der Zirbelnuss im Sitzungssaal des Rathauses Platz nehmen wird. 

Es ist gut vorstellbar, dass diese beiden Schlüsselpositionen zwischen den beiden verbliebenen Bündnispartnern aufgeteilt werden. Die Grünen werden aufgrund ihres guten Ergebnisses bei der Kommunalwahl vom März sicher versuchen ein Referat mehr als die bisherigen beiden zu bekommen. Dies könnte gelingen. Künftig soll es in der Augsburger Stadtverwaltung wieder acht statt bisher sieben Bereiche geben (siehe unten). Die CSU wird zudem die bisherigen SPD-Ressorts beanspruchen. Die Rollenverhältnisse zwischen den beiden Parteien wäre somit auch nach einem Zugeständnis bezüglich eines dritten grünen Referenten gegeben.

So könnte die neue „Mannschaft“ aussehen

Die Spitzenkandidatin der Grünen Martina Wild könnte künftig das Bildungsreferat von Hermann Köhler übernehmen. Der CSU-Mann wird mit Ende der laufenden Amtszeit in Ruhestand gehen und auch nicht mehr dem künftigen Stadtrat angehören.  Wild wird zudem gute Chancen haben, künftig auch als Bürgermeisterin die Stadt vertreten zu dürfen. Das Ordnungsreferat wird hingegen mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder zurück an die CSU gehen, die sich damit mit dem Aufgabenbereich „Sicherheit“ eines ihrer Kernthemen zurückholen wird.

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Martina Wild wird mit hoher Wahrscheinlichkeit 2.Bürgermeisterin | Foto: Christoph Bruder

Neben OB Eva Weber und Martina Wild wird es einen weiteren Bürgermeister geben. Die aussichtsreichsten Karten hierfür wird wohl CSU-Mann Gerd Merkle haben, der der künftigen Stadtregierung weiterhin als Baureferent angehören wird. In welcher Reihenfolge beide Weber vertreten werden, werden die weiteren Gespräche ergeben. Die Grünen werden sich hier aber wohl durchsetzen können und Wild zur ersten Vertreterin der künftigen OB werden.

Neben den bereits genannten wird auch Reiner Erben (Umweltreferat/Grüne) mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin an vorderster Front die Geschicke seines Bereichs lenken. Ob dies auch für Thomas Weitzel (Kultur/CSU) gilt, bleibt abzuwarten. Weitzel bleibt aber Favorit auf die Leitung des Kulturreferats. Dieser Bereich könnte aber auch noch zu den Grünen wandern, wenn die CSU im Gegenzug auch das Sozialreferat für sich verbuchen kann. 

Mindestens drei Referate brauchen noch Referenten

Das bisher von Weber verantwortete Kombi-Ressort Wirtschaft (künftig inklusive Digitalisierung) und Finanzen wird künftig wieder aufgeteilt werden. Beide Bereiche werden aber auch in der Zukunft von der CSU verantwortet werden. Weber könnte im Finanzreferat möglicherweise mit dem bisherigen Leiter der Finanzabteilung, Roland Barth, einen Vertrauensmann und absoluten Fachmann befördern wollen. Im Wirtschaftsbereich sind die Überlegungen wohl noch nicht abgeschlossen.

Auch das Sozialreferat (bisher Stefan Kiefer) möchte die Union, wie bereits erwähnt, für sich beanspruchen. Die Grünen möchten dem Vernehmen nach hier aber auch noch den Finger heben.