NEU-ULM. Bei einem Sicherheitsgespräch in Neu-Ulm trafen sich Vertreter der Polizei, des Landratsamts und der Stadt, um Strategien für mehr Sicherheit zu entwickeln. Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner präsentierte die aktuelle Sicherheitslage anhand der Kriminalstatistik.
Sicherheitslage in Neu-Ulm und Landkreis
Im Jahr 2024 sind die Straftaten im Gebiet des Polizeipräsidiums Schwaben um 38 Fälle auf 7.313 gestiegen, was einer Zunahme von 0,51 % im Vergleich zu 2023 entspricht. Die Aufklärungsquote für Neu-Ulm ist leicht auf 68,8 % gestiegen, während sie im Landkreis Neu-Ulm auf 68,7 % gesunken ist. Beide Werte liegen über dem Durchschnitt Bayerns von 64,9 %.
Allerdings gab es eine Zunahme bei Gewaltkriminalität, Straßenkriminalität und Diebstahl, wobei vor allem Fahrraddiebstähle, Ladendiebstähle und Diebstähle aus Autos auffällig waren. Straftaten gegen Polizeibeamte nahmen ebenfalls zu, während Rauschgiftdelikte dank der Teillegalisierung von Cannabis stark zurückgingen.
Herausforderungen im Bereich der Caponniere
Die Caponniere in Neu-Ulm war ebenso ein Thema des Gesprächs, da es dort vermehrt zu Ruhestörungen und Respektlosigkeiten durch Jugendliche kam. Durch gemeinsame Maßnahmen der Behörden konnten die Verstöße reduziert werden.
Dr. Claudia Strößner betonte: „Wir nehmen die Anliegen unserer Bürgerinnen und Bürger sehr ernst. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit der Stadt Neu-Ulm ein umfassendes Maßnahmenkonzept erarbeitet und umgesetzt. Die aktuell positive Entwicklung ist das Ergebnis verstärkter Präsenz, gezielter Kontrollmaßnahmen und vor allem einer engen Zusammenarbeit. Es freut mich sehr, dass wir gemeinsam Fortschritte erzielen. Seien Sie versichert, dass wir auch künftig dafür Sorge tragen werden, die Lebensqualität und die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger weiter zu steigern.“
Rückgänge bei Callcenter-Betrug und Verkehrsunfällen
Der Callcenter-Betrug ging zurück, obwohl die Schadenssummen doppelt so hoch ausfallen wie im Vorjahr. Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank ebenfalls, während die Verkehrsunfälle und deren Folgen rückläufig sind. Allerdings kam es bei Schulwegunfällen zu einer Erhöhung um 50 % und bei folgenlosen Trunkenheitsfahrten zu einem Anstieg. Hauptursachen waren Vorfahrtsverletzungen und der Missachtung des Sicherheitsabstands.
Das Sicherheitsgespräch unterstreicht das Engagement aller Beteiligten. Landrätin Eva Treu sagte: „Ich danke allen Teilnehmenden sowie den Einsatzkräften herzlich, die sich jeden Tag um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger kümmern und dafür sorgen, dass sie sich in unserem Landkreis gut aufgehoben fühlen.“


