Siebentischwald Augsburg | Eschentriebsterben macht weitere Baumfällarbeiten erforderlich

Wegen Baumfällarbeiten im Siebentischwald müssen zwischen Stempflesee und Spickelstraße zur Verkehrssicherung Wege gesperrt werden. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende März. Alle Waldbesucher werden von der Forstverwaltung dringend gebeten, die Wege-Sperrungen strikt zu beachten, sich von Maschinen, den Arbeiten und Holzstößen fern zu halten und die Anweisungen der Forstwirte zu beachten. Hintergrund für die Maßnahme ist die anhaltende Verbreitung des Eschentriebsterbens.

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Geschädigter Eschenstock am Stempflesee Foto: Jürgen Kircher / Stadt Augsburg

Der seit 2008 in Bayern nachgewiesene Pilz, das sogenannte „Falsche Weiße Stengelbecherchen“, befällt Eschen in allen Altersklassen und an jedem Standort. Die Esche spielt insbesondere im Auwald entlang des Lechs eine bedeutende Rolle. Der Augsburger Stadtwald besteht zu etwa 20 Prozent aus Eschen – mit zunehmender Verbreitung.

Wie Forstamtsleiter Jürgen Kircher sagt: „Der Pilz schwächt die Eschen und bringt sie zusammen weiteren Schädlingen wie Wurzelfäulen oder dem Eschenbastkäfer zum Absterben. Das Trockenjahr 2018 hat vermutlich zu einer zusätzlichen Schädigung dieser Baumart geführt.“ Im Siebentischwald wurden die betroffenen Bäume sorgfältigausgewählt. Derzeit fällen Forstwirte mit maschineller Unterstützung eine umfangreiche Anzahl an Eschen. Im Zuge der abschließenden Aufräumarbeiten werden die betroffenen Wege instandgesetzt.

Geschwindigkeit des Eschensterbens nimmt zu

Während Forstwissenschaftler noch vor einigen Jahren darauf hoffen konnten, mit der Esche eine tolerante Baumart zu haben, die dem Klimawandel trotzen kann, ist heute mit einem Totalausfall zu rechnen. Ein Befall durch Eschentriebsterben zeigt sich anfangs durch welkendes Blattwerk in der Krone, Rindenverfärbungen oder abgestorbene Äste. Später sind die Bäume kahl und können unvermittelt umfallen. Ein solches Gefahrenpotenzial muss die Forstverwaltung entfernen.

Nützlich für die Holzverarbeitung

Einige der anfallenden Stämme werden an örtliche Sägewerke verkauft. Diese stellen daraus Bohlen und Bretter, beispielsweise für Fußböden oder Treppenstufen her. Dünnere Stammteile werden als Brennholz oder an das Augsburger Biomasseheizkraftwerk abgegeben. Allerdings belassen die Förster auch zahlreiche Stämme und teilweise auch ganze Bäume aus naturschutzfachlichen Gründen im Wald. Das Totholz bietet einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl an Organismen.