Sieg in letzter Sekunde – TSV Friedberg Handball mit Heimsieg über Heidingsfeld

Mit einem hart erkämpften Heimsieg haben sich die Friedberger Handballer in die Weihnachtspause verabschiedet. Der entscheidende Treffer zum 27:26 (9:12) Erfolg gegen die SG Heidingsfeld fiel in letzter Sekunde.

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Foto: Oliver Riesenberger

Friedberg musste kurzfristig auf Keeper Benjamin von Petersdorff verzichten, für ihn rückte Martin Häselhoff von der Zweiten in den Kader. Der auswärts noch sieglose Aufsteiger aus Franken war gegen die aggressive 6 – 0 – Abwehr des TSV gute 20 Minuten lang in Schwierigkeiten. In dieser Phase rückten die Gastgeber früh heraus auf den groß gewachsenen Rückraum der SG. Dank der Ballgewinne und Kontertore hatte Friedberg so stets die Nase vorn.

Im Positionsspiel war das Tempo aber oft nicht hoch genug. Zu oft bestand der Spielplan lediglich darin, mit langem Kreuzen den wurfstarken Fabian Abstreiter einzusetzen. Etwas Pech mit regelmäßigen Alutreffern und einige Fehlpässe ließen Friedberg so nur mit 8:7 vorne sein, obwohl die Herzogstädter bis dahin die bessere Mannschaft waren.

Jetzt kam es jedoch zum Bruch im Spiel der Gastgeber. Die Fans in der voll besetzten TSV – Halle mussten mit ansehen, wie Friedberg in den verbleibenden 13 Minuten bis zur Pause nur noch einen Treffer schaffte. Zum Seitenwechsel lag Friedberg bereits mit 9:12 hinten.

Nach Pausenrückstand wurde es besser

Vorne verbesserte sich der Friedberger Auftritt im zweiten Durchgang. Abstreiter mit Gewaltwürfen und Manuel Scholz mit schönen Einzelaktionen kamen mehrfach erfolgreich zum Abschluss. Auch Rechtsaußen Karlo Tomic nutzte den Platz auf seiner Seite immer besser aus. Doch dafür funktionierte die Abwehrarbeit kaum noch. In der 6 – 0 – Formation rückten die Friedberger oft zu spät heraus und ließen auch den gegnerischen Kreisläufer mehrfach aus den Augen. Nach dem 19:23 in der 50. Minute stellte Trainerin Christina Seidel darum auf eine offensivere Deckung um.

In die Schlussminuten ging der TSV dennoch mit einem 22:25 Rückstand. Drei Minuten vor dem Ende sah alles nach der nächsten Heimniederlage aus. Etwas Glück mit Pfostentreffern der SG und der Tatsache, dass die Gäste drei Zeitstrafen in Folge kassierten, halfen jedoch. Abstreiter war 58 Sekunden vor Schluss per Siebenmeter nervenstark und traf zur 26:25 Führung. Trotz der Überzahl kassierte Friedberg aber nochmals den Ausgleich, die Spannung im letzten Spiel des Jahres konnte nicht größer sein.

Spannung bis zur letzten Sekunde

Mit noch ein paar Sekunden auf der Uhr rannte Scholz auf die Heidingsfelder Abwehr zu und legte schön ab auf seinen Rechtsaußen. Tomic hatte etwas Platz und knallte den letzten Wurf des Spiels souverän ins Kreuzeck. Das brachte den erleichterten Herzogstädtern einen späten und etwas glücklichen 27:26 (9:12) Heimsieg ein.

Seidel war sehr erleichtert: „Lange haben wir es uns selbst zu schwer gemacht, nur um dann im entscheidenden Moment doch noch zuzuschlagen. Vor der Pause waren wir lange besser, haben da aber zu viel verworfen. Im zweiten Durchgang hatten wir defensiv vor allem gegen den Kreisläufer Probleme. Aber mit einer Energieleistung hat die Mannschaft in letzter Sekunde doch noch für einen erfolgreichen Jahresabschluss gesorgt.“

TSV: Häselhoff; Dorsch; Häusler; Okyere; Knittl (1); Tomic (5); Kaulitz (2); Wiesner; Müller (1); Riesenberger (2); Tischinger; Abstreiter (9/4); Scholz (3); Prechtl (4).

Domenico Giannino | Fotos: Oliver Riesenberger