Söder kritisiert Gesundheitsminister Lauterbach und fordert klare Begründungen für Corona-Maßnahmen

In RTL Direkt verteidigte Söder seine Absicht, in Bayern Corona-Regeln unter anderem in Sport und Kultur zurückzunehmen. „Wir bleiben im Team Vorsicht, aber bitte auch mit Augenmaß, Omikron ist nicht Delta, und deshalb kann man nicht die gleichen Maßnahmen machen wie bei Delta.“

2020 09 24 Pk Wirtschaftsgespraech 21 Von 53.Jpeg
Archiv-Foto: Wolfgang Czech

Derzeit habe Bayern vielfach strengere Regeln als andere Länder, so Söder nach der Bund-Länder-Konferenz. Man habe nicht vor, in Bayern alles zu lockern, „aber wir passen an, wenn uns zum Beispiel die Gerichte sagen, im Handel muss man einen anderen Weg finden, das gleichen wir aus, wenn 2G nicht geht, mit der FFP2-Pflicht“.

Über die Veränderung des Genesenen-Status sei Bundesgesundheitsminister Lauterbach selber „unglücklich“ gewesen, so Söder. „Fakt ist, die Kommunikation war nicht gut. Eine solch grundlegende Entscheidung muss besprochen und gut begründet werden.“ Dies führe zu mangelnder Glaubwürdigkeit und Verlust von Vertrauen. „Die Menschen erwarten viel klarere und genauere Begründungen, beispielsweise wenn bei einem bestimmten Impfstoff über Nacht erklärt wird, die Geimpften gelten nicht als zweifach geimpft. All´ das führt zu massiver Verärgerung, und das muss in der Zukunft abgestellt werden, darauf haben sich heute alle verständigt.“

Lauterbach nach MPK: „Wir können jederzeit verschärfen“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Beschlüsse der heutigen Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit Bundeskanzler Scholz verteidigt, die geltenden Corona-Maßnahmen nicht zu lockern, aber auch nicht zu verschärfen. Im Interview mit RTL/ntv erklärte Lauterbach, die geltenden Maßnahmen würden nach gegenwärtigen Schätzungen „ungefähr ausreichen, um einen sehr schweren Verlauf in Deutschland zu verhindern“. Die Schutzmaßnahmen seien weitergehend, als in vielen anderen europäischen Ländern. Bund und Länder seien aber „jederzeit in der Lage, die Maßnahmen zu verschärfen“, falls die Infektionszahlen oder die Krankenhausbelegung „in den Grenzbereich“ von Überlastung kämen.