Die Fuggerstadt bereitet sich auf ein sportliches Großereignis vor: Vom 4. bis 7. September 2025 findet das Weltcup-Finale im Kanuslalom und Kajak Cross am Augsburger Eiskanal statt.
Noch ist in keiner Disziplin entschieden, wer den Weltcup 2025 gewinnen wird – in sämtlichen Bootsklassen ist der Kampf um die Trophäen offen. Dementsprechend reist die komplette Weltspitze an – mit einer prominenten Ausnahme: Jessica Fox (Australien) muss nach einer erfolgreichen Nierenoperation auf das Finale verzichten.
Ricarda Funk vor Heimkulisse in Topform
Die Weltcup-Führende im Kajak Einer der Damen, Ricarda Funk (Augsburg/Bad Kreuznach), geht mit 192 Punkten als Favoritin ins Rennen – dicht gefolgt von Evy Leibfarth (USA, 180 Punkte) und Kimberley Woods (GBR, 169 Punkte). In Tacen erreichte Funk Platz vier, konnte damit aber ihre Spitzenposition behaupten. Nun möchte sie in Augsburg, auf ihrer Heimstrecke, den Gesamtsieg zum zweiten Mal in Folge holen.
Junge Talente und Rückkehrer mit Überraschungserfolgen
Eine starke Leistung zeigte Emily Apel (KSA) in der Qualifikation – sie war schneller als Funk und ihre Schwester Elena Lilik. Doch ein nicht korrekt durchfahrenes Tor brachte ihr 50 Strafsekunden und damit das Aus.

Elena Lilik, die sich nach ihrer Handoperation wieder vollständig fit fühlte, überraschte mit einem Sieg im Canadier und Platz 5 im Kajak Einer. „Dass es aber zu einem so herausragenden Abschneiden kommen sollte, war insgesamt doch überraschend.“ Mit dieser Leistung sprang sie auf Rang 20 der Weltcup-Rangliste – und da in Augsburg doppelte Punkte vergeben werden (120 für den Sieg), ist noch alles möglich.
Andrea Herzog schockt die Konkurrenz im Kajak Cross
Für eine echte Überraschung sorgte Andrea Herzog (Leipzig). Eigentlich im Canadier zu Hause, setzte sie sich im Kajak Cross-Finale durch und holte Gold. Die Japanerin Momoka Yagusa gewann Silber – die erste Weltcup-Medaille für Japan in dieser Disziplin. „Ich war schon glücklich, das Halbfinale erreicht zu haben und jetzt stehe ich ganz oben auf dem Podium – es ist verrückt“, freute sich Herzog nach ihrem Triumph.
Deutsche Herren mit Licht und Schatten
Bei den Herren verlief das vorletzte Weltcup-Rennen durchwachsen. Hannes Aigner (Augsburger Kajak Verein) wurde Siebter – eine beachtliche Leistung angesichts seiner langen Wettkampfpause. „Ich bin von Juni 24 in Krakau bis April 2025 die Qualifikation in Augsburg kein Rennen gefahren und hatte in dieser Zeit auch keine einzige betreute Trainingseinheit.“

Stefan Hengst (Augsburg/Hamm) verpasste das Finale um fünf Hundertstelsekunden, während Noah Hegge (KSA) mit Rang 23 haderte. Dennoch gibt er sich kämpferisch: „Ich freue mich, hier vor family und friends zu fahren und bin voll motiviert.“
Tasiadis will’s wissen
Im Canadier Einer will Sideris Tasiadis (KSA) angreifen. Zwei Torberührungen in Tacen verhinderten ein besseres Ergebnis. Doch für das Heimrennen auf dem Eiskanal lautet das Ziel klar: fehlerfrei und schnell. „Ich hoffe, dass das ganze Drumherum passt. Dann sind Ergebnisse möglich wie bei der WM 2022.“

Rennprogramm & Tickets
Die Wettkämpfe starten am Freitag mit den Kajak-Einern. Samstag ist den Canadier-Klassen gewidmet, und am Sonntag wird es im Kajak Cross besonders spektakulär: Nach den Zeitläufen am Vormittag treten am Nachmittag jeweils vier Athletinnen und Athleten direkt gegeneinander an.
Insgesamt werden rund 200 Sportlerinnen und Sportler aus 34 Nationen erwartet. Tickets für alle Tage gibt es noch an den Tageskassen am Eiskanal.
Hoher Besuch beim Finale
Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der sich am Sonntag selbst ein Bild von der einmaligen Atmosphäre vor Ort machen will. Das Weltcup-Finale verspricht Sport auf höchstem Niveau – und Gänsehautmomente am legendären Eiskanal.


