Die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag hat die Diskussion um die Reaktivierung deutscher Atomkraftwerke als unverantwortlich kritisiert. Der Energieexperte der SPD, Florian von Brunn, teilte mit, dass die bestehenden Meiler aus technischen Gründen nicht mehr in Betrieb genommen werden können.
Atomkraftwerk (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Dies sei das Ergebnis einer Anfrage an das Umweltministerium, die aufzeigt, dass der Primärkreislauf im Kraftwerk Isar 2 bereits im vergangenen Jahr chemisch dekontaminiert wurde. Dieser Prozess schließe eine spätere Wiederinbetriebnahme aus.
Von Brunn sagte, dass die Söder-Regierung die Atomkraft in Bayern still und heimlich beerdige.
Er forderte Ehrlichkeit und Realismus in der Debatte und erklärte, dass die Atomkraft in Deutschland „fertig“ sei. Experten wie Mycle Schneider kritisierten die Diskussion um eine angebliche Renaissance der Atomenergie als realitätsfremd.
Laut Schneider beschränkt sich diese Entwicklung lediglich auf China, während weltweit mehr Atomkraftwerke stillgelegt als neu gebaut werden.
Die Anfrage ergab zudem, dass in allen bayerischen Atomkraftwerken zahlreiche wichtige Teile bereits demontiert sind. In Isar 2 sind nur noch 220 von einst rund 450 Mitarbeitern beschäftigt.
Die finale Dekontamination der aktiven Systeme ist bereits erfolgt oder geplant, was ein Wiederanfahren der Anlagen unmöglich macht. Das Atomgesetz verbietet zudem den Leistungsbetrieb von Kernkraftwerken in Deutschland zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität.


