Dmitri Morosow, Geschäftsführer von Biocad – einer der Hersteller von Sputnik V in Russland – erklärt, seine Firma könnte schnell handeln und das russische Vakzin nach Deutschland liefern.
„Wir sind nur eines von fünf Unternehmen, das an dem Sputnik-Projekt beteiligt ist, aber für Biocad wären vier bis fünf Millionen Dosen im Monat möglich. Aus meiner Sicht gibt es keine technischen Hindernisse, mit der Lieferung sehr schnell zu beginnen“, sagte Morosow im Interview mit RTL/ntv. Voraussetzung sei jedoch, dass sich die Regierungen Russlands über Volumen, Lieferzeit und Lieferbedingungen einigen. Das sei noch nicht geschehen.
Auf die Kritik, dass von russischer Seite lange Zeit zu wenig Daten zur Bewertung des Vakzins bereitgestellt wurden, entgegnete Morosow, dass der Impfstoff von einem relativ kleinen Institut entwickelt wurde, das schlicht zu wenig Erfahrung mit Öffentlichkeitsarbeit habe. Das sei nicht mit einem großen Pharma-Unternehmen wie Pfizer vergleichbar. Inzwischen gäbe es aber viele Daten und es würden auch immer mehr Studien veröffentlicht, so Morosow.
Dmitri Morosow bedauert die lang anhaltende Skepsis Europas gegenüber Sputnik V: „Wenn die deutschen oder die europäischen Behörden schneller gehandelt hätten, hätten wir mehr Menschenleben retten können.“