Stadtmarkt Augsburg | Wird aus der Fleischhalle die „Fuggerhalle500“?

Auf dem Augsburger Stadtmarkt gibt es aktuell verschiedene Wege und Hallen, die nach den dort hauptsächlich verkauften Waren benannt wurden. Ein Stadtrat beantragt nun die Umbenennung der Fleischhalle.

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Der Hahn ist das Wahrzeichen des Augsburger Stadtmarkts | Foto: Dominik Mesch

In der  Bäckergasse werden Semmeln, Brot und selbstgemachter Kuchen verkauft, in der Fischgasse gibt es frischen Fisch und Meeresfrüchte. In der Obst- und Gemüsegasse finden die Augsburger, richtig, Obst- und Gemüse. In der Fleischhalle gibt es demzufolge Fleischwaren. Die Hallen und Gassen des Augsburger Stadtmarkts wurden nach den dort hauptsächlich verkauften Waren benannt, wenn es nach Stadtrat Roland Wegner (V-Partei³) geht, soll sich dies in mindestens einem Fall ändern.

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Die Namen der Gassen und Hallen erklären, was die Bürger dort finden | Foto: Dominik Mesch

Vorsitzender der Veganer-Partei fordert neuen Namen für Fleischhalle

„Bei der Bezeichnung Fleischhalle ist es heutzutage nicht abwegig, an negative Begriffe zu denken. Denn man muss sich fragen, was ein Name aussagt, welches Image man damit gestaltet und unterstützt. Im Falle der Fleischhalle beschwört der Name bei vielen Menschen z. B. Bilder von Kadaverteilen herauf. Ruft man sich dann auch noch die schrecklichen Aufklärungsbilder von Tierrechtsorganisationen ins Gedächtnis, ist der Gedanke mit Verlaub nicht sehr weit, dass es sich bei der Halle der Umweltstadt Augsburg eher um eine Fleischhölle handeln könnte.“, so der Vorsitzende der Veganer-Partei. „Und wenn wir uns ehrlich sind, passt eine Fleischhalle nicht mehr auf ein Marktgelände, auf der es überwiegend frisches Obst und Gemüse zu kaufen gibt.“

Kommen vegane Anbieter in die Fleischhalle?

Wegner fordert von der Stadt nun die Umbenennung der Fleischhalle. „Fuggerhalle500“, „Augsburger Markthalle“, „Speisehalle Augsburger Stadtmarkt“ oder „Lechmenü-Halle“ lauten seine Vorschläge. Wenn es nach dem 45-jährigen gebürtigen Wertinger geht, dann wäre ein neuer Namen allerdings nur ein erster Schritt. „Da eine Namensänderung allein natürlich nicht reicht, sollte seitens des städtischen Marktamtes ebenfalls an einer Angebotserweiterung hin zu mehr pflanzlich-vollwertigem Angebot (in Bioqualität) gearbeitet werden, die coronabedingte Schließung von Mom´s Table (bio, vegan, glutenfrei, zuckerfrei) hinterlässt in Augsburg eine große Angebotslücke.“, so die Forderung Wegners.

Ob es zur Anpassung des Namens kommt bleibt abzuwarten, der entsprechende Antrag liegt der Oberbürgermeisterin Eva Weber nun vor. Das letzte Wort werden in dieser Angelegenheit wohl Stadtverwaltung und Stadtrat haben.