Stellenabbau bei MAN Energy Solutions – „Soziale Fraktion“ richtet Brandbrief an Söder

Der angekündigte massive Stellenabbau der Unternehmensführung bei MAN Energy Solutions ist ein schwerer Schlag. Die SPD/DIE LINKE-die soziale fraktion richtet deshalb einen Brandbrief an den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder.

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Ulrike Bahr, Dirk Wurm, Florian Freund und Frederik Hintermayr unterstützten die MAN-Mitarbeiter bei ihrer Demo | Foto: Christoph Bruder

Fraktionsvorsitzender Dr. Florian Freund: „Der angekündigte massive Stellenabbau der Unternehmensführung ist bitter und geht in die absolut falsche Richtung. Für die Stadt Augsburg ist die Ankündigung ein weiterer herber Rückschlag, da bereits andere namhafte Firmen wie KUKA, Premium Aerotec, Siemens, Ledvance viele Arbeitsplätze abgebaut bzw. den Standort geschlossen haben. Die Industrie gehört zur DNA der Stadt Augsburg und es muss alles dafür getan werden, damit die drittgrößte Metropole in Bayern weiterhin ein innovativer Industriestandort mit hochqualifizierten Arbeitsplätzen bleibt. Es braucht jetzt dringend die Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung.“

Fraktionsvize Dirk Wurm zeigt sich ebenfalls verärgert über die angekündigte Entscheidung der Unternehmensführung. „Dass die MAN Energy Solutions aufgrund der siechenden Schifffahrts-und Tourismusbranche massive Probleme bekommen wird, war schon vor der Corona- Krise abzusehen. Allerdings ist der Standort Augsburg zukunftsweisend bei der Entwicklung von Wasserstofftechnologien und es liegen fertige Konzepte in der Schublade. Im konkreten Fall von MAN Energy Solutions bestehen Überlegungen zur Errichtung eines Wasserstoffkraftwerks in Kooperation mit der Abfallverwertungsanlage AVA und den Stadtwerken Augsburg SWA. Als Partner des Wasserstoffbündnisses Bayern ist die in Augsburg ansässige MAN Energy Solutions ein bedeutender Partner für die Entwicklung von Wasserstofftechnologien als wichtigen Energieträger. Es muss deshalb alles getan werden, um den Standort Augsburg zu halten und die zukunftsweisenden Pläne zu verwirklichen. Der angekündigte Stellenabbau geht deshalb in die absolut falsche Richtung.“

Frederik Hintermayr, stellv. Fraktionsvorsitzender: „Um die Pläne zu verwirklichen braucht es die Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung, denn ohne staatliche Förderung wird die Realisierung am Standort Augsburg nur schwer umzusetzen sein. Es muss auch im Interesse des Bayerischen Ministerpräsidenten liegen, dass Augsburg in Bayern ein wichtiger Industriestandort bleibt. Wir halten dieses innovative Projekt für einen wesentlichen Baustein zur Transformation der Augsburger Wirtschaft zur Schaffung zukunftssicherer Arbeitsplätze“.

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Jutta Fiener, stellv. Fraktionsvorsitzende: „Den angekündigten Stellenabbau auf die Corona-Krise abzuwälzen ist ein Wahnsinn und ein Affront gegen die Beschäftigten des Unternehmens. Die Firma hat ein enormes Potential. Es liegen Konzepte für flexible Energiespeicher und klimafreundliche Antriebe vor. Es sind gerade zwei Jahren vergangen, in denen die MAN Energy Solutions eine neue Strategie vorgestellt hat. Das ausgerufene Ziel war es, weg vom klassischen Dieselmotorenhersteller hin zu einem Anbieter nachhaltiger Energielösungen. In Augsburg wurde die Zeit genutzt und fleißig daran gearbeitet. Jetzt gilt es, dass die Unternehmensführung diese Pläne dringend umsetzt.“