Tot geborgen | Tragisches Ende einer Canyoning-Tour in der Starzlachklamm

Eine 27-jährige Frau galt in der Starzlachklamm als vermisst, die nach einem starken Anstieg des Wasserpegels mitgerissen wurde. Einsatzkräfte konnten sie heute nur noch tot bergen.

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Foto: Andrea Liss

Wie die ersten Ermittlungen ergeben haben, befanden sich gestern mehrere Veranstalter mit geführten Canyoning-Touren in der Starzlachklamm. Einige dieser Gruppen wurden offenbar nach dem Starkregen vom binnen 10-15 Minuten rasch ansteigenden Pegel durch die Wassermassen vom weiteren Fortkommen abgeschnitten. Dabei wurden mindestens acht Personen eingeschlossen und mindestens drei Personen mitgerissen, die 27-jährige Frau galt anschließend als vermisst. Ein 49-jähriger Mann wurde schwer, ein 31-jähriger Mann leicht verletzt.

Nach der Alarmierung leiteten die Einsatzkräfte umfangreiche Rettungs- und Suchmaßnahmen ein. Sie retteten mehrere Personen aus der Klamm, darunter die beiden verletzten Männer. Parallel dazu starteten sie die Suche nach der vermissten Frau. Diese mussten mit Einbruch der Dunkelheit und aufgrund des nach wie vor hohen Wasserstands erfolglos abgebrochen werden. In den frühen Morgenstunden des 04.09.2022 nahmen die Einsatzkräfte die Suchmaßnahmen wieder auf und fanden die Frau bereits wenig später leblos in der Klamm. Ein hinzugerufener Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen.

Der 49-Jährige befindet sich in stationärer Behandlung im Krankenhaus, der 31-jährige Leichtverletzte soll das Krankenhaus im Laufe des heutigen Tages verlassen können.

Die Alpine Einsatzgruppe des Polizeipräsidium Schwaben Süd/West hat die Ermittlungen aufgenommen. Aufgabe der Ermittlungen wird es auch sein, eventuell bestehende Verantwortlichkeiten der Veranstalter zu prüfen.

Im Einsatz waren die Bergwacht Sonthofen, die Bergwachtcanyonrettungsgruppe, die Wasserwacht, die DLRG, die Feuerwehr, der Rettungsdienst, die Hubschrauber Christoph 17 und Edelweiß 2, die Alpine Einsatzgruppe der Polizei, die Polizeiinspektionen Sonthofen, Immenstadt und Kempten, das KIT Berg und Land und das THW mit insgesamt rund 150 Einsatzkräften an beiden Tagen.

(PI Sonthofen)