TSV Friedberg Handball mit knapper Auswärtsniederlage in Franken

Eine knappe 22:23 (10:10) Niederlage gab es am Samstagabend für die Friedberger Handballer im Auswärtsspiel beim TSV Roßtal. In der Staffel Nordwest der Bayernliga konnten die Handballer eine Zweitoreführung in der Schlussviertelstunde nicht verteidigen.

Tsv Friedberg 3 Scaled
Archivfoto: Oliver Riesenberger

Roßtal feierte am Samstag seine Premiere in der Bayernliga. Die Franken hatten ihre Mannschaft vor der durch die Corona-Pandemie abgebrochenen letzten Saison eigentlich schon zurückgezogen, durften aber nach einer Entscheidung des BHV doch in dieser Klasse antreten. In der voll besetzen Halle entwickelte sich eine hart geführte und sehr umkämpfte Begegnung, in der lange Zeit beide Teams ebenbürtig waren.

Friedberg konnte defensiv gut gegen den TSV arbeiten, die Abwehr hielt die Gegner gut in Schach. Vorne gab es vor allem über die beiden Halbspieler Fabian Abstreiter und Patrick Schupp Torgefahr. Dafür lief über die Außen und den Kreis nur wenig zusammen, die Herzogstädter bekamen von diesen Positionen kaum einmal Abschlüsse auf den Kasten, zudem war die Trefferquote auch noch miserabel.

All das führte zu einer sehr ausgeglichenen ersten Hälfte ohne große Höhepunkte. Das 10:10 war ein leistungsgerechter Pausenstand. Aber Friedberg sollte mit Vorteilen in den zweiten Durchgang starten.

Denn Schupp und Abstreiter bekam Roßtal in dieser Phase nicht in den Griff. Da die Herzogstädter Defensive weiterhin ausgezeichnet arbeitete, war Friedberg immer wieder einmal mit zwei bis drei Treffern vorne. Danach fehlte es dem TSV aber an der Konsequenz im Abschluss und auch an der offensiven Variabilität. Denn in der Folge stellte sich Roßtal immer besser auf das Angriffsspiel der Gäste ein, so dass Friedberg nie weg ziehen konnte und für jedes Tor mehr und mehr arbeiten musste.

Das 19:17 nach 48 Minuten war die letzte Führung für die Herzogstädter mit mehr  als einem Tor Unterschied. Dafür hatte der TSV hart gearbeitet, nur um nicht einmal 50 Sekunden später den Ausgleich zum 19:19 hinnehmen zu müssen. Eine rote Karte für Daniel Okyere, der bei einem Gegenstoß zu spät kam und einen Roßtaler von hinten traf, machte die Angelegenheit nicht einfacher.

Nach dem 22:22 knapp zwei Minuten vor dem Ende fand der TSV in seinen letzten Angriffen nicht mehr die Lösungen für einen erfolgreichen Abschluss. Roßtal ging 70 Sekunden vor dem Ende erneut in Führung, und das sollte es gewesen sein. Friedberg schaffte den Ausgleich nicht mehr und musste mit dem 22:23 (10:10) Endstand die zweite Saisonniederlage akzeptieren. Damit bleiben die Herzogstädter am Tabellenende der Staffel Nordwest in der Bayernliga.

Trainer Andreas Dittiger sah im Vergleich zur Vorwoche aber auch einige Verbesserungen: „Die Niederlage war sehr knapp und auch etwas unglücklich. Aber die Mannschaft hat auf die hohe Klatsche gegen Rimpar gut reagiert und tollen Einsatz gezeigt. Defensiv waren wir stark, wir haben alles gegeben, es aber auch nicht geschafft, den Sack zuzumachen in der Phase nach der Pause, als wir Vorteile hatten. In der packenden Schlussphase fehlte uns es dann im Angriff an klaren Abschlüssen, sonst wären wir sicher mit etwas Zählbarem zurückgekehrt.“

TSV: Altenweger; Karl; Okyere; Braun; Schiechtl (1); Geisreither (3); Link; Riesenberger (2); Schupp (5); Gaedt (1); Abstreiter (7/1); Schmid; Porterfield; Prechtl (3).

Klare Niederlage für Friedberg II

Der Saisonauftakt in der Bezirksoberliga Staffel A ist ebenfalls der Friedberger Zweiten nicht geglückt. In Bobingen gab es eine deutliche 22:37 (10:20) Niederlage.

Ohne fünf Stammspieler bestritt die Friedberger Zweite die erste Begegnung in der Bezirksoberliga. Die Mannschaft, in der viele A – Jugendliche eine Bewährungsprobe bekamen, war gegen  die körperlich überlegene Bobinger Truppe von Anfang an im Hintertreffen.

Besonders die aggressive 3-2-1-Formation der Hausherren stellte die Herzogstädter vor große Probleme. Diese erzwang mit hoher körperlicher Intensität Ballverluste und technische Fehler. Diese nutzte Bobingen dann aus, um mit zahlreichen Tempogegenstößen zu einfachen Toren zu kommen.

Schon früh waren die Gäste deutlich im Rückstand. In der sehr einseitigen Begegnung fanden sie nie zu ihrem Spiel. Nach dem 2:6 und dem 5:11 war klar, dass der Saisonauftakt eine schwere Prüfung darstellen würde. Zur Pause war Bobingen schon mit 20:10 vorne.

Auch danach änderte sich wenig am Spielverlauf und den Kräfteverhältnissen. Zu keinem Zeitpunkt war die junge Friedberger Mannschaft in der Lage, die Quote ihrer Ballverluste zu verringern. Defensiv agierte sie zudem oft zu verhalten und rückte zu spät auf die Bobinger Angreifer heraus. Somit wuchs der Rückstand immer weiter an.

Das 22:37 (10:20) war ein eindeutiges Endresultat. Sicherlich hat sich der TSV Friedberg 2 auch etwas unter Wert verkauft. Bobingen hat jedoch verdient gewonnen, in dieser Staffel gehört die Mannschaft sicherlich zu einer der Topfavoriten auf den Spitzenplatz.

Ralf Neumeier, der für die aus privaten Gründen verhinderte Trainerin Sandy Mair eingesprungen war, zog folgendes Fazit: „Bobingen hat uns von Beginn an mit seiner aggressiven Abwehr den Zahn gezogen. Dagegen fand die junge Mannschaft über die gesamte Spieldauer nie ein Mittel. Die vielen Ballverluste und technischen Fehler waren der Grund, warum wir so hoch verloren haben. Aber heute war die Zweite auch nicht in Bestbesetzung, darum gab es diese verdiente Niederlage, die aber auch etwas zu hoch ausgefallen ist.“

Domenico Giannino