TTC Neu-Ulm beginnt TTBL-“Abschiedstour” mit einem Heimspiel gegen Ochsenhausen

Für den TTC Neu-Ulm beginnt die TTBL-“Abschiedstour” mit einem Heimspiel gegen Ochsenhausen.

Gerade mal zwei Monate alt ist das Jahr 2023. Doch in dieser kurzen Zeit hat der TTC Neu-Ulm so viel erlebt wie manch anderer Klub in seiner gesamten Vereinsgeschichte nicht. Die Gefühle fuhren zuletzt Achterbahn. Es war alles dabei, von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt: Zum einen der Triumph im deutschen Pokal, als der TTC am 9. Januar in der ausverkauften Ratiopharm Arena vor 5000 Zuschauern in beeindruckender Manier das Final Four gewann. Auf der anderen Seite der Tiefschlag mit den Sperren für Truls Möregardh und Lin Yun-Ju, die für die neue Saison gelten und die Vereinsgründer Florian Ebner veranlassten, sein Team nach vier Erstliga-Spielzeiten aus der Bundesliga abzumelden.

Vier Spiele in der TTBL bleiben dem TTC Neu-Ulm noch auf seiner Abschiedstournee, zwei davon “zu Hause” in der Sporthalle Pfaffenhofen. Dort kommt es am Samstag um 11.30 Uhr zum Derby gegen die TTF Ochsenhausen, da die Halle zur ursprünglich geplanten Spielzeit (19 Uhr) belegt ist.

Sportlich betrachtet ist die Begegnung gegen die “Ochsen” nach dem Bundesliga-Rückzug für den TTC nicht mehr von Belang. Gleichwohl werden sich Vladimir Sidorenko, Maksim Grebnev und Lev Katsman, die zuletzt wegen medizinischer Untersuchungen in ihrer Heimat Russland waren, voll ins Zeug legen. “Für sie geht es darum, sich nach neuen Optionen umzuschauen und sich für einen neuen Verein zu empfehlen”, sagt ihr Trainer Dmitrij Mazunov. Er will seine Schützlinge mit seinen Kontakten bei der Suche unterstützen. Vova Sidorenko dürfte mit seiner positiven Saisonbilanz (14:9 Siege in dieser Bundesliga-Saison), als Linkshänder und Doppelspezialist bei nahezu allen der verbliebenen elf Bundesligisten eine Überlegung sein. Bei Maksim Grebnev (6:9 Siege) ist eine Rückkehr zum TSV Bad Königshofen, für den er bereits in der vergangenen Saison spielte, denkbar. Am schwierigsten dürfte die Suche nach einem neuen Klub für Lev Katsman werden, der trotz seines unzweifelhaften Talents lediglich drei seiner 18 Bundesliga-Einzel in dieser Saison gewann. “Eine Rückkehr nach Russland ist für keinen der Spieler eine Option. Priorität hat die Bundesliga. Aber auch Frankreich ist eine Möglichkeit”, sagt Mazunov.

Zum dritten Mal binnen kurzer Zeit gegen Ochsenhausen

Das Spiel am Samstag gegen Ochsenhausen in Pfaffenhofen ist bereits das dritte Derby binnen kurzer Zeit. Wenige Tage vor Weihnachten hatte sich der TTC Neu-Ulm den “Barockstieren” vor deren Publikum mit 0:3 geschlagen geben müssen. Katsman und Grebnev verloren gegen die Franzosen Simon Gauzy und Can Akkuzu jeweils mit 1:3, Sidorenko hatte gegen den an diesem Tag bärenstarken Japaner Shunsuk Togami beim 0:3 keine Chance. Beim Final Four drehte der TTC mit Truls Möregardh, Lin Yun-Ju und Dimitrij Ovtcharov den Spieß um und ließen Gauzy, Akkuzu und Alvaro Robles beim 3:0 keine Chance.

Und nun? Gauzy und Togami, der in diesem Jahr noch nicht für Ochsenhausen am Ball war, sind in dieser Woche beim WTT-Star-Contender im indischen Goa am Start. Daher ist es fraglich, ob sie rechtzeitig bis Samstag zurück sein werden. “Wir lassen uns überraschen, gehen aber von der vollen Besetzung aus”, sagt Mazunov. Doch auch ohne die beiden Indien-Starter haben die TTF Ochsenhausen, die sich als derzeitiger Tabbellendritter (24:12 Punkte) im Kampf um die Playoffs keinen Ausrutscher erlauben wollen, in Alvaro Robles (Weltranglisten-42.), Can Akkuzu (69.) und dem jungen Polen Samuel Kulczycki (192.) eine schlagkräftige Truppe beieinander.

Auf das Heimspiel gegen Ochsenhausen folgen für den TTC in dieser Saison noch die TTBL-Begegnungen in Düsseldorf (19. März), gegen Werder Bremen (11. April) und in Grenzau (14. April). Wie es in der kommenden Saison weitergeht, ist noch offen. Florian Ebner hofft auf die Zusage für die nächste Champions-League-Saison. Außerdem plant er im Mai ein attraktives Turnier in Pfaffenhofen.