Über 100 Diebstähle aus Briefkästen geklärt – Polizei schnappt Betrüger

LAUF AN DER PEGNITZ / NÜRNBERG. (1633) Der Polizeiinspektion Lauf a. d. Pegnitz ist es gelungen, einem mutmaßlichen Betrüger das Handwerk zu legen. Ein 32-jähriger Mann steht in Verdacht, über Monate hinweg Postsendungen aus Briefkästen gestohlen zu haben, um darin enthaltene Daten für Betrügereien zu missbrauchen.

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Ausgangspunkt für die Ermittlungen der Polizeiinspektion Lauf a. d. Pegnitz war die Anzeige einer Frau, deren Konto für die angebliche Bestellung eines Mobiltelefons mit einem Betrag von mehreren hundert Euro belastet worden war. Die Beamten erkannten schnell, dass der zu diesem Zeitpunkt unbekannte Täter das Mobiltelefon unter Missbrauch der Kontodaten der jungen Frau bestellt hatte. Die weiteren Ermittlungen führten schließlich in eine Postfiliale im Nürnberger Land. Dorthin hatte sich der Tatverdächtige seine betrügerischen Bestellungen wiederholt schicken lassen. Obwohl er bei der Abholung der Waren einen gefälschten Ausweis nutzte, kam man schließlich auf die Spur eines 32-jährigen Mannes aus Nürnberg.

Bei der Durchsuchung seiner Wohnung stießen die Beamten auf über 100 Postsendungen. Der Tatverdächtige gestand, diese im Zeitraum von Mai bis Oktober 2019 vornehmlich aus Briefkästen in den Stadtteilen Wöhrd und Veilhof gestohlen zu haben, um so an Kontodaten für seine Betrügereien zu kommen. Er hatte anschließend mehrfach Mobiltelefone oder Parfüm auf Kosten anderer Personen bestellt, um diese weiterzuverkaufen. Eines der Mobiltelefone, das der 32-Jährige auf dieses Weise bestellt hatte, konnte im Rahmen der Durchsuchung sichergestellt werden. Außerdem fanden sich Beweise dafür, dass der überführte Betrüger in mehreren Fällen versucht hatte, mittels gefälschter Überweisungsträger Geld auf ein von ihm eröffnetes Zielkonto zu transferieren.

Die Ermittlungen der Polizeiinspektion Lauf a. d. Pegnitz dauern indes an. Zwischenzeitlich konnten die betroffenen Personen von der Polizei über die Postdiebstähle informiert werden. Wie hoch der finanzielle Gesamtschaden ist, der durch die Diebstähle und die betrügerischen Warenbestellungen entstanden ist, lässt sich bislang noch nicht beziffern. Sicher ist allerdings, dass sich der 32-jährige Tatverdächtige wegen vielfachen Diebstahls, Betrugs, Verletzung des Briefgeheimnisses und Urkundenfälschung verantworten muss.