Ulmer Basketballer zünden gegen Bamberg ein Offensivfeuerwerk

ratiopharm ulm legt gegen Brose Bamberg eine Offensivfeuerwerk aufs Parkett und feiert einen wichtigen 107:87-Heimsieg.

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Foto: PM BBU

Krachende Dunkings, bärenstarke Offensivaktionen und ein Brasilianer, der in die Halbzeit zwei komplett heißlief. Dass ratiopharm ulm nach 40 gespielten Minuten und unzähligen spektakulären Aktionen den Tabellennachbarn aus Bamberg am Ende deutlich niederrang, ist auch mit Yago Dos Santos zu erklären. Mit 17 Zählern allein im dritten Viertel kommt der Wirbelwind auf acht getroffene Dreier. Mit dem wettbewerbsübergreifend vierten Erfolg gegen einen Konkurrenten gelingt den Ulmern ein ganz wichtiger Schritt in Richtung Play-Off-Platz. 

Ein regelrechtes Offensivfeuerwerk brannten beide Mannschaften in den Anfangssequenzen auf dem Parkett der ratiopharm arena ab. Während die Hausherren von außen erfolgreich draufhielten (4/8), kamen die Bamberger über Ex-Ulmer Patrick Miller und hoher Effizienz in der Zone (6/6). Deutlich konzentrierter als in den beiden Spielen zuvor starteten die Hausherren – das Duell der Tabellennachbarn erreichte so die erwartet hohe Intensität. Im ersten Viertel war deshalb von Abtasten keine Spur, es ging auf beiden Seiten Schlag auf Schlag (24:25). Erst zu Beginn der zweiten zehn Minuten konnten die Bamberger die erfolglosen Offensivsequenzen und Verteidigungsarbeit der Gastgeber mit einem viertelübergreifenden 8:2-Run bestrafen (26:32, 12.). Doch die postwendende Ulmer Antwort folgte – zwei erfolgreiche Dreier und einen Lay-Up später, hatte die Mannschaft von Anton Gavel den Ein-Punkt-Rückstand wieder hergestellt. Wie zum Ende in Brescia lief Brandon Paul von außen heiß, setzte zwei aufeinanderfolgende Dreier zum Ausgleich (39:39). Ein vergebener Wurf vom Parkplatz beendete eine ausgeglichene erste Halbzeit (44:45). 

Fünf Yago-Punkte läuteten den zweiten Durchgang ein und sollten bei Weitem nicht seine letzten gewesen sein. In der Folge initiierte Kapitän Tommy Klepeisz den ersten Ulmer Lauf und auf ein sensationelles Anspiel vom schnellen Brasilianer, der Josh Hawley für den Dunk servierte, vollendet der Brasilianer dann auch selbst vom Parkplatz – krönte so einen 8:0-Lauf (63:56, 24.). Und die Ulmer zogen das Momentum auf die eigene Seite, während der Brasilianer dann erst so richtig heißlief und Dreier Nummer sieben in den Korb jagte (72:63, 27.). Ihrer Abschlüsse im Angriff beraubt, konnten sich die Bamberger durch ein kleines Comeback kurzzeitig auf vier Punkte heranbringen. Doch wieder folgte die direkte Antwort. Eiskalt bestraften die Ulmer Ballverluste der Gäste, krönten mit einer regelrechten „Yagoshow“ (17 Pkt-3.VT) ein ereignisreiches drittes Viertel (37:26). Ins letzte Viertel gingen die Ulmer dann mit einer Achtpunkteführung (81:73). Angepeitscht von den Rängen machten die Gastgeber nahtlos weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten. Griffig in der Defense und mit dem Händchen im Abschluss reichte dies bis zur 15-Punkte-Führung (93:78, 35.). Mit starken Zahlen beim Offensivrebound erarbeiteten sich die Ulmer zahlreiche zweite Chancen (19:10) und vollstreckten mit hohen Quoten (57%/39%). Das Brasilien-Duo sorgte dann für das Knacken der 100-Punkte-Marke. Am Ende gewinnt ratiopharm ulm mit einer starken zweiten Hälfte (63:42) und macht einen wichtigen Schritt in Richtung Play-Off Platz.

Ulms Head Coach Anton Gavel war hochzufrieden: „In der Anfangsphase war es offensiv ein echtes Feuerwerk. Beide Mannschaften haben viel getroffen und hatten einen guten offensiven Rhythmus. In der ersten Halbzeit hatten wir speziell mit Miller unsere Probleme, die wir allerdings nach der Pause einstellen konnten. Nach der Pause haben wir es in der Offensive taktisch besser gemacht, immer wieder gute Wurfchancen gegen eine Switch-Verteidigung gefunden. Außerdem konnten wir mit einer verbesserten Defensive einige Stops generieren. Es war wichtig, dass Spiel auch in dieser Deutlichkeit dann zu gewinnen und nichts mehr anbrennen zu lassen. Nichtsdestotrotz müssen wir in den kommenden Wochen weiterhin an unserer Defense arbeiten.“ 

Der Held des Abends hört auf vier Buchstaben: Y-A-G-O. Ohne Zweifel war es die besonders starke Leistung vom brasilianischen Wirbelwind gegen Bamberg, die mit 33 Punkten, acht Assists und sechs Rebounds den Unterschied machte. Allein in Viertel Nummer drei lieferte der Point Guard 17 Punkte und kommt im Spiel auf eine beeindruckende Dreierquote (8/15-53%). Neuer BBL-Meilenstein und starker Auftritt des Nationalspielers: Karim Jallow trifft im zweiten Viertel den 500ten Wurf in der BBL und legt am Ende 18 Punkte auf (6/11 FG). Auch Bruno Caboclo (5/7 2P) und Brandon Paul liefern mit jeweils 13 Punkten wichtige Zähler für den Sieg.

Karim Jallow: „Wir haben uns gerade in der zweiten Hälfte defensiv enorm gesteigert. Wir haben keine einfachen Würfe mehr zugelassen und kamen mit dieser geschlossenen Defensivleistung immer wieder zu Fastbreak-Punkten. Im dritten Spielabschnitt war es dann Yago, der uns mit seiner Leistung motiviert und somit den letzten Push gegeben hat.“

Ein Novum zum Jubiläum

Insgesamt waren über 20 verschiedene Helfer im Einsatz. Entstanden sind drei große Banner und neun kleine Doppelhalter, die die Meilensteine und Highlights der 15 Jahre des Ulmer Fanklubs FAN-ATTACK darstellten. Etwa 1000qm Material, 150-200 Stunden Arbeitszeit kamen am Ende zusammen. Dass drei Blöcke komplett ausgefüllt waren ist dabei ein absolutes Novum.