Heute gegen 12.00 Uhr wurde im Bereich der Haltestelle am Vorplatz des Augsburger Hauptbahnhofs ein herrenloser Hartschalenkoffer aufgefunden. Ein großer Polizeieinsatz und ein abgesperrtes Bahnhofsviertel waren die Folge.
Da die Herkunft völlig unklar war und kein Besitzer ersichtlich, wurde der unmittelbare Nahbereich vorsichtshalber in einem Radius von 200 Metern abgesperrt. Auch wenn es keinerlei Hinweise gab, konnte ein gefahrenträchtiger Kofferinhalt nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden. Aufgrund des Abstellortes und der Beschaffenheit des Koffers wurde dieser durch die örtliche Polizei nach Rücksprache mit den Sonderkräften als sprengstoffverdächtig eingestuft.
Sperrung sorgt im Innenstadtbereich für Verkehrsprobleme
Die Sperrungen wirkten sich auf den Fußgänger- und Straßenverkehr aus, der jeweils umgeleitet wurde. Auch die davon betroffenen Straßenbahnlinien waren beeinträchtigt. Der Wochendverkehr im Innenstadtbereich wurde zeitweise noch chaotischer als sonst.
Außerdem wurden angrenzende Gebäude teilweise geräumt. Über Lautsprecherdurchsagen wurden Personen in anderen Gebäuden gebeten, sich von den Fenstern fernzuhalten. Der Fernverkehr war weitestgehend nicht betroffen.Reisende konnten die Bahnsteige über einen alternativen Zugang am Eingang der Pferseer Unterführung erreichen.
Straßenbahn als “Schutzwand”
Wie in solchen Fällen üblich war auch ein größeres Aufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst vorsorglich am Einsatzort. Zur Absicherung bei einer möglichen Detonation war eine leere Straßenbahn der Stadtwerke Augsburg als Splitterschutz vor der Einsatzstelle abgestellt worden. Zur Bahnhofseite dienten die dort stehenden Bürocontainer als Schutz.
Spezialisten des LKA prüfen den Koffer
Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts waren bereits nach gut einer Stunde am Hauptbahnhof, um den verdächtigen Koffer in Augenschein zu nehmen und hinsichtlich eines möglichen Gefahrenpotentials zu bewerten. Der Koffer wurde dafür nach unseren Beobachtungen vor Ort unter anderem geröngt, dieser Vorgang ähnelt der Kofferkontrolle am Flughafen.
Gegen 14.50 Uhr konnten die Spezialkräfte Entwarnung gegeben werden. Der als potenziell gefährlich eingestufte Gegenstand stellte sich als Werkzeugkoffer heraus, von dem keinerlei Gefahr ausging. Ob der Hartschalenkoffer an der Bushaltestelle vergessen oder dort entsorgt wurde, ist bislang noch unklar. Die Polizei versucht nun den Verantwortlichen zu ermitteln. Während des Einsatzes kam es immer wieder zu unglaublichen Szenen. Uneinisichtige Bürger hatten mehrfach die Absperrungen überschritten und sich durch den Gefahrenbereich begeben. Die Beamten mussten mehrere Personen aus der Sperrzone verweisen.
